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Nicht aus dem Nest gefallen

■ Viele Vögel, die eingesammelt werden, sind nicht in Not, sondern im Ästlingsstadium

Nicht jeder kleine Vogel, der unbeholfen und laut piepsend herumhüpft, braucht Hilfe. „Die meisten Tiere, die eingesammelt werden, sind putzmunter“, sagt Uwe Westphal vom NABU Hamburg. Immer wieder komme es vor, dass gesunde Tiere erst dadurch krank werden, dass sie mitgenommen und zu Hause gefüttert werden. „Jungvögel einsammeln ist ein Volkssport“, meint der Voglekundler. Vor allem Amseln erregen das Mitleid der Hamburger. Der mit Abstand häufigste Vogel, verlässt im „Ästlingsstadium“ das Nest, bevor er fliegen kann. Das Piepsen der Amseln sind Standortlaute, die dafür sorgen, dass die Tiere nicht verloren gehen. Denn die kleinen braun gefleckten Amslen werden noch von ihren Eltern versorgt. Westphal rät, „Jungvögel am besten in Ruhe zu lassen“. Für den Laien sei schwer zu erkennen, ob das Tier tatsächlich Hilfe brauche. Selbst wenn das schwächste Tier aus dem Nest gefallen ist, sollte sich der Amselfreund mit dem Einsammeln zurückhalten. Amseln brüten drei bis vier mal im Jahr, so dass der Verlust problemlos ausgelichen wird. miso

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