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Soldaten töten Baby in Gaza

Israels Armee greift Palästinenserlager an. Kommission fordert Siedlungsstopp

JERUSALEM rtr/dpa ■ In den Palästinensergebieten sind gestern mindestens zwei Menschen getötet und 25 verletzt worden. Bei einem israelischen Angriff auf ein Flüchtlingslager im Gaza-Streifen sei auch ein Baby getötet worden, berichteten Ärzte. Ein Palästinenser kam beim Angriff der Armee auf eine Polizeiwache bei Tulkarm im Westjordanland ums Leben. Das palästinensische Kabinettsmitglied Saeb Erekat sprach von einer „ungerechtfertigten Eskalation“. Eine israelische Militärsprecherin rechtfertigte den Beschuss des Flüchtlingslagers als Vergeltung für Granaten auf eine Siedlung.

Die internationale Kommission, die den erneuten Gewaltausbruch in Nahost untersucht, hat vor jahrelangen Kämpfen gewarnt. Israel und die Palästinenser befänden sich an einer Wegscheide, heißt es in ihrem Bericht. „Wenn sie nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, stehen sie vor einer jahrelangen Fortsetzung der Kämpfe.“

Palästinenservertreter begrüßten die Empfehlungen als möglichen Weg aus der Krise. Israels Außenminister Schimon Peres nannte den Bericht fair und ausgeglichen. Die vom früheren US-Senator George Mitchell geleitete Kommission fordert ein sofortiges und bedingungsloses Ende der Gewalt, die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und vertrauensbildende Maßnahmen. „Ein Ende der palästinensisch-israelischen Gewalt wird besonders schwer zu erreichen sein, solange die Regierung Israels nicht jegliche Bautätigkeit an den jüdischen Siedlungen im Westjordanland und im Gaza-Streifen einfriert“. Diese Forderung wies der israelische Regierungssprecher zurück.

Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat derweil Presseberichte bestritten, wonach er jüdische Siedlungen in den Palästinensergebieten mit rund 800 Millionen Mark massiv ausbauen will. Sein Büro erklärte, die genannte Summe sei „weit jenseits des Betrags, über den wir reden“. Scharon denke daran, die besonders bedrohten jüdischen Siedlungen zu verstärken und die Siedler zu entschädigen. Das Geld werde nicht zum international kritisierten Ausbau von Siedlungen verwendet.

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