: was bisher geschah
Georgina Beyer und ihre Metamorphosen
George Betrand wurde 1957 als ein „gewöhnlicher Junge geboren, aus dem eine außergewöhnliche Frau werden sollte“, heißt es im Klappentext zu Georgina Beyers 1999 erschienener Autobiografie „A Change for the Better“. Ungeschminkt berichtet sie von ihrer Zeit in der Sexindustrie und auch darüber, wie sie in Sydney vergewaltigt wurde. Mit 24 ließ sie die geschlechtsangleichende Operation vornehmen. Der große Wendepunkt in ihrem Leben kam bereits 1974, als sie von Auckland nach Wellington zog und in der Bar The Tavern im Royal Oak Hotel entdeckte, dass sie mit ihrem Gefühl, eine Frau zu sein, nicht alleine war. In der Welt der Travestieshows konnte sie ihre weiblichen und schauspielerischen Ambitionen verbinden. Der Film „Jewel Star“ elf Jahre später war der nächste Wendepunkt. Aus dem Travestiestar Beyer wurde die Schauspielerin Beyer, aus der Schauspielerin die Schauspiellehrerin im Gemeindezentrum von Carterton. Als diese gegen Etatkürzungen protestierte, war die Politikerin Beyer geboren. 1992 wurde sie in den Stadtrat von Carterton gewählt, 1995 zur Bürgermeisterin, 1998 wurde sie für diesen Posten wiedergewählt, 1999 wurde sie Parlamentsabgeordnete. Ein Höhepunkt während ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin war ein Plausch mit Königin Elisabeth II. Der Queen begegnete sie ein zweites Mal im Jahr 2000 in London, als sie bei einer Konferenz der Commonwealth-Staaten die neuseeländische Delegation anführte. FOTO: MICHAEL LENZ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen