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USA erpressen UNO

US-Repräsentantenhaus will Schulden bei der UNO erst begleichen, wenn Washington wieder in der Menschenrechtskommission sitzt. Doch die Aussichten sind schlecht. Unmut über USA wächst

GENF/NEW YORK taz/afp ■ Die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses, die Tilgung von Schulden bei der UNO auszusetzen, ist auf heftige Kritik gestoßen. Nach dem Beschluss wollen die USA die Schuldenraten in diesem und dem nächsten Jahr noch begleichen. Die 2004 fällige Rate in Höhe von 244 Millionen Dollar soll erst fließen, wenn die USA wieder in der Menschenrechtskommission vertreten sind. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte die USA am Donnerstagabend (Ortszeit) zur Begleichung ihrer Schulden auf. Die USA sollten „vollständig, pünktlich und ohne Bedingungen“ zahlen, sagte Annan. Seinen Sitz in der Menschenrechtskommission hatte Washington vergangene Woche erstmals nach über 50 Jahren verloren. Auch in das UN-Drogenkontrollorgan waren die USA nicht wieder gewählt worden. Schärfere Kritik als Annan übte ein westlicher UN-Diplomat am Verhalten der USA. „Was Washington derzeit veranstaltet, ist sehr übel“, sagte er gegenüber der taz.

Während Annan sich noch zuversichtlich zeigte, dass die USA bereits im kommenden Jahr wieder in der Menschenrechtskommission vertreten sein werden, stehen die Chancen derzeit eher schlecht. Wenn im Mai 2002 die Mitglieder dieser Kommission in Genf neu gewählt werden, werden sich nach Informationen der taz mindestens sieben Staaten um die vier „westlichen“ Sitze in diesem Gremium bewerben. Neben den USA kandidieren bislang Italien, Spanien, Portugal und Irland. Deutschland und Australien haben ihre Bewerbung angekündigt. Angesichts der „erpresserischen Haltung“ geraten die USA in der UNO weiter in die Isolation. Unmut macht sich auch breit, weil die USA von ursprünglich 1,5 Milliarden Dollar Schulden bei der UNO nur 826 Millionen Dollar anerkannt hatten. azu

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