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Empfang mit Bomben

Zwei Anschläge leiten die erste Vermittlungsreise des neuenNahost-Sondergesandten der USA ein. Burns trifft Arafat und Scharon

JERUSALEM/RAMALLAH/GAZA dpa/afp ■ Überschattet von zwei neuen schweren Bombenanschlägen, begann am Sonntag die Reise des neuen US-Sondergesandten für den Nahen Osten, William Burns, zu Sondierungen in der Krisenregion. In Ramallah traf Burns mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat zusammen. Er forderte Arafat dabei auf, die Gewaltakte palästinensischer Extremisten innerhalb Israels zu stoppen. Am Nachmittag sprach der bisherige US-Botschafter in Jordanien mit Israels Ministerpräsident Ariel Scharon über Möglichkeiten, den so genannten Mitchell-Plan zur Beendigung des acht Monate alten Konflikts umzusetzen. Nach eigener Aussage drängte er dabei Scharon, an der Zurückhaltung der israelischen Armee gegenüber den Palästinensern festzuhalten.

Vor Burns Ankunft waren im Zentrum Jerusalems innerhalb von nur zehn Stunden zwei Autobomben explodiert, die jedoch vor allem schwere Sachschäden anrichteten. Kurz vor Mitternacht explodierte die erste Bombe im russischen Viertel, nur wenige Meter von einer belebten Straße mit zahlreichen Cafés und Restaurants entfernt. Kurz vor 8 Uhr detonierte die zweite Autobombe, nur etwa 100 Meter vom ersten Explosionsort entfernt. Um möglichst viele Opfer zu treffen, hatten die Attentäter Mörsergranaten, Gewehrmunition und Nägel in das Auto gepackt. Zwei Israelis wurden leicht verletzt, etwa 30 erlitten einen Schock. Zu den Anschlägen bekannten sich die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) sowie der Islamische Dschihad (Heiliger Krieg), der auch schon die Verantwortung für einen Selbstmordanschlag am Freitag in der Stadt Hadera übernommen hatte. Dabei waren mehr als 60 Israelis verletzt worden.

Am Samstag hatte die Islamische Konferenz auf einer Sondersitzung im Erdölemirat Katar ihre 56 Mitgliedsstaaten aufgefordert, alle politischen Kontakte abzubrechen, solange Israel seine „Aggression gegen das palästinensische Volk“ fortsetze. Ferner sollten alle ökonomischen Beziehungen zu Israel eingefroren werden.

Israelische Truppen drangen am Sonntag nach mehrtägiger Pause wieder in Palästinensergebiet ein. Panzer und Räumfahrzeuge rollten im Süden des Gazastreifens auf Autonomiegebiet und walzten nach Angaben eines Polizeisprechers Plantagen nieder.

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