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Klassen ohne Qualm

„Be smart, don't start“ belohnt alle, die sechs Monate lang nicht geraucht haben  ■ Von Michaela Soyer

Teerlungen im Biologieunterricht, Dias von Raucherbeinen und Aufklärungsfilme mit Kehlkopfkrebskranken, die kaum sprechen können: Trotz aller Abschre-ckungsversuche gilt Rauchen immer noch als cool und erwachsen. Dabei sinkt das Einstiegsalter immer weiter: Schon in der fünften oder sechsten Klasse greifen viele Jugendliche zur Zigarette. Die europaweite Aktion „Be smart, don't start“ versucht deshalb ohne den erhobenen Zeigefinger Jugendliche vom Rauchen abzuhalten und setzt auf Belohnung für Nikotin-Abstinenz.

Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT) und die Schulbehörde hatten den Wettbewerb für sechste bis achte Klassen im November ausgeschrieben. Gestern wurden in der Gesamtschule Eppendorf Frisbees und Bälle an die Klassen verliehen, die es geschafft hatten, dass innerhalb der vergangenen sechs Monate die Quote der Raucher unter zehn Prozent blieb. Regelmäßig hatten die teilnehmenden Klassen ihre Nikotin-Bilanz per Postkarte an die Wettbewerbszentrale gemeldet, ganz ehrlich.

172 Klassen hatten mitgemacht, 106 davon die Selbstverpflichtung eingehalten. „Uns geht es nicht um Raucherentwöhnung, sondern um Primärprävention“, erklärt Gudrun Wiborg vom IFT. Denn je älter die Kinder werden, ohne mit dem Rauchen zu beginnen, desto unwahrscheinlicher sei es, dass sie überhaupt damit anfangen. „Jeder Monat zählt“, sagt Wiborg.

Als Hauptpreis wird unter allen teilnehmenden Klassen eine Klassenfahrt nach Athen verlost. „Aber auf die Preise kommt es den Kindern gar nicht an, die wollen Anerkennung“, glaubt die Psychologin. Das sehen Paula Reimer und Dana Meyer-Rochow von der Gesamtschule Bergedorf ganz anders. Ihre Klasse habe mitgemacht, „weil wir nach Athen wollten“, meint Dana.

Draußen vor der Schule stehen diejenigen, denen „Primärprävention“ nichts mehr anhaben kann. „Hä, was für ein Nichtraucherwettbewerb?“, haben wir nichts von gewusst“, sagt einer und zieht genüsslich an seiner Zigarette. „Es schmeckt mir nicht, aber ich will trotzdem nicht aufhören“, erklärt eine Achtklässlerin. Nur einer beteuert, nicht zu rauchen, „zumindest keine Zigarretten“.

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