: Rot-Grün gegen häusliche Gewalt
BERLIN dpa ■ Die Bundesregierung will häusliche Gewalt härter bekämpfen und deren genaues Ausmaß ermitteln. Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) sagte gestern im SWR, ihr Ministerium habe eine entsprechende Untersuchung in Auftrag gegeben. Schätzungen zeigten, dass häusliche Gewalt den größten Block aller Straftaten in Deutschland darstelle. Es sei ein Skandal, wenn man meine, „so etwas sei Privatsache und da müsse man nicht hinschauen“. Wichtig sei vor allem ein geschärftes öffentliches Problembewusstsein.
Däubler-Gmelin verwies auf ihr vom Bundestag in erster Lesung beratenes Gesetz zum Schutz vor häuslicher Gewalt. In Deutschland suchten jährlich 45.000 Frauen Schutz in Frauenhäusern. Die SPD-Politikerin erklärte, oft seien Frauen auf nächtlichen U-Bahnhöfen sicherer als innerhalb der eigenen vier Wände, „so gemein und so traurig das auch klingt“. Deutschland könne im Kampf gegen häusliche Gewalt viel von europäischen Nachbarn wie Schweden oder Österreich lernen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen