: Dirndl und Kriege
■ Russen bewundern unsere Mülltrennung
Mit Lederhosen und Dirndl bewaffnet prosten sie einander zu. Hofbräuhausstimmung und diese so wunderbare deutsche Ordnung – das assoziieren die Russen mit uns Deutschen. „60 Jahre nach dem deutschen Überfall – ehemalige Sowjetbürger bewundern die deutsche Mülltrennung“, liest sich das Ergebnis einer Studie des Pädagogen Leo Ensel im Pressedienst der Uni Oldenburg. Klingt doch wie „Studien, die Welt nicht braucht“, oder? Dabei liegt uns eine phänomenale Untersuchung aus Oldenburg vor!
Ensel, seines Zeichens auch „interkultureller Trainer“, kehrte mit echt beeindruckenden Deutschland-Bildern aus dem wilden Osten zurück: Der Russe liebt am Deutschen nämlich das Ökologische – „selbst den Hundedreck sammeln sie in Päckchen“, hatte sich ein russisches Muttchen gewundert. Dafür seien die Deutschen geizig, unflexibel und etwas langweilig, ihre Frauen schlecht gekleidet: Sie „schenktem ihrem Äußeren zu wenig Aufmerksamkeit, obwohl sie mehr Möglichkeiten haben als die Russinnen“, wurde kritisiert. Auch die deutschen Männer bekommen ihr Fett weg: Die hätten keine guten Manieren. Nur wenige Russinnen können sich vorstellen, mit einem Deutschen verheiratet zu sein. Kommentar einer Verkäuferin aus Kasachstan: „Ich kann nicht so geregelt leben wie in einem Krankenhaus. Außerdem habe ich keine Lust, im Restaurant selbst zu bezahlen. In Russland ist das Pflicht des Mannes! Super, wie?“ ksc
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen