Kommentar: Selbstgestelltes Bein
■ Warum die Rücktritts-Forderungen gegen Karin Roth plausibel erscheinen
Das Ziel war klar: SPD-Sozialsenatorin Karin Roth sollte vor der Wahl zum Rücktritt geschrieben werden. Und da ist der DGB-nahe Arbeitslosenverein ein gutes Vehikel. Einerseits hat Roth über Zuwendungen zumindest politisch zu entscheiden, andererseits war sie als Ex-DGB-Landeschefin mit gewerkschaftlichem Gebaren vertraut. Da brauchte es nur den Vorwurf des Subventionsbetruges wegen falscher politischer Aktivitäten oder die so genannte „Lachsbrötchen-Affäre“ um offenbar korrekt verbuchte Nebeneinnahmen, um Roth aufs Korn zu nehmen. Statt das alles abprallen zu lassen, reagiert Roth panisch und lässt, um ihren Kopf zu retten, selbst ein sinnvolles Projekt und zur Not den DGB-Chef über die Klinge springen. Doch dass die „Ich hab von nichts gewusst“-Strategie auffliegen wird, ist klar. Und damit katapultiert sie sich selbst vom Sessel. Kai von Appen
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