piwik no script img

Grüne adeln sich mit Wirtschaftssenatorin

Mit Juliane Freifrau von Friesen greifen die Grünen bundesweit zum ersten Mal nach einem Wirtschaftsressort

BERLIN taz ■ The Winner is: Juliane Freifrau von Friesen. Die Berliner Grünen haben die 51-jährige parteilose Juristin und Betriebswirtin gestern als Kandidatin für das Amt der Wirtschaftssenatorin auserkoren. Sollte von Friesen heute im Abgeordnetenhaus mit der Stimmenmehrheit von SPD, Grünen und PDS bestätigt werden, wäre sie die erste von den Grünen nominierte Wirtschaftsministerin. Trotz Kritik aus den Reihen des künftigen, von der PDS tolerierten rot-grünen Übergangssenats gelten die Abwahl von Eberhard Diepgen und die Bestätigung des Interimssenats als sicher.

Von Friesen scheint für das um den Bereich regenerative Energien erweiterte Ressort prädestiniert. Sie ist Personalmanagerin des ostdeutschen Stromversorgers Veag, der derzeit mit der Bewag und den Hamburgischen Electricitätswerken zum drittgrößten Stromkonzern in Deutschland aufgebaut wird. Von Friesen ist in Wirtschaftskreisen bekannt und geachtet. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses für Arbeitsmarkt- und Sozialforschung der Berliner Industrie- und Handelskammer. Die Mutter eines Sohnes ist zudem Trainerin für weibliche Nachwuchskräfte. Sie hofft, dass die nachrückende Generation dazu beitrage, „dass Gleichstellung nicht länger nur die Utopie der Empörten bleibt“.

Führende PDS-Funktionäre haben gestern die Äußerungen des stellvertretenden Parteivorsitzenden Peter Porsch zum Mauerbau heftig kritisiert. PDS-Chefin Gabi Zimmer, die Berliner PDS-Fraktionschefin Carola Freundl und der PDS-Europaabgeordnete André Brie distanzierten sich klar von Porschs Ansicht, der Bau der Mauer sei ein Beitrag zum Erhalt des Friedens gewesen. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) bescheinigte der PDS demokratische Lernfähigkeit. RICHARD ROTHER

portrait SEITE 4inland SEITE 7

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen