: Annan in Nahost
UNO-Generalsekretär bemüht sich um Ende der Gewalt. Neue Zwischenfälle im Gaza-Streifen trotz Waffenruhe
RAMALLAH rtr ■ UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat Israelis und Palästinenser aufgefordert, die gegenwärtige Waffenruhe für neue Verhandlungen zu nutzen. Annan war am Samstag nach einem Gespräch mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat in Ramallah und in Israel mit Ministerpräsident Ariel Scharon zusammengetroffen. Dieser sagte, jeglicher politischer Fortschritt setze ein Ende des Terrors und der Gewalt voraus. Beide Konfliktparteien werfen sich gegenseitig vor, den von US-Geheimdienstchef George Tenet vermittelten Sicherheitsplan nicht einzuhalten. Die Waffenruhe wurde auch am Wochenende mehrfach verletzt.
Im Gaza-Streifen wurden nach Angaben aus einer Klinik mindestens elf palästinensische Jugendliche verletzt, die Steine auf Soldaten geworfen hatten. In Rafah starb ein zwölfjähriger Palästinenser durch Schüsse. Augenzeugen berichteten, er sei offenbar von Landsleuten getötet worden, die auf einen israelischen Armeeposten geschossen hätten.
Am Sonntag versuchte ein Palästinenser nach Armeeangaben einen Bombenanschlag auf einen Kontrollpunkt des Militärs. Er habe einen Eselskarren mit Sprengstoff auf den Kontrollpunkt zugefahren und sei kurz vor der Detonation abgesprungen. Ein Soldat habe ihm ins Bein geschossen. Von den Militärs sei niemand verletzt worden. Der Esel starb bei der Explosion.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen