: ausländerbeauftragte marieluise beck
„Medien nur ein kleiner Teil von Integration“
taz: Haben Sie die Ergebnisse der Studie überrascht?
Marieluise Beck: Überrascht sicherlich nicht, Sie sind interessant, weil sie mit einer Einschätzung aufräumen, die die Existenz von so genannten medialen Parallelwelten postuliert. Diese Studie hat gezeigt, dass wir bei den türkischen Migranten von einer Doppelnutzung von vielen deutsch- und türkischsprachigen Medien ausgehen können.
Hilft das der Integration?
Medien sind natürlich nur ein kleiner Teil von Integrationspolitik, aber sicherlich spielt auch die Frage, was wir voneinander wissen und wie wir miteinander kommunizieren, eben auch über Medien, eine wichtige Rolle für die Frage der Integration. Die Studie hat neben der Untersuchung von Mediennutzung und Medienverhalten auch etliche Integrationsfaktoren abgefragt, so auch etwa die Sprachkompetenz, und kommt auch da zu einem Ergebnis, das wir in der öffentlichen Diskussion vielleicht zu wenig unterstreichen: dass generell die Sprachkompetenz zugenommen hat, auch wenn es Gruppen gibt, wo wir Probleme beim Spracherwerb haben.
Lässt die Studie Fragen offen?
Die Frage der Wirkung der Medien kann diese Studie nicht beantworten. Das wäre noch eine weiter gehende spannende Frage: Wie wirken jetzt solche Medien, welche Inhalte werden transportiert, wie kommen sie beim Nutzer an? Das kann diese Studie, weil es eine quantitative Untersuchung ist, so nicht beantworten. Aber sie bietet eine gute Grundlage, von der aus man weiterarbeiten kann. INTERVIEW: SVO
FOTO: ANJA WEBER
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