: NPD-Chef wegen taz verklagt
■ Volksverhetzung: Wrieden drohen fünf Jahre Knast
Die Staatsanwaltschaft verklagt NPD-Chef Jörg Wrieden wegen eines Artikels der taz bremen wegen Volksverhetzung. Im vergangenen Jahr hatte der Bremer NPD-Boss von seinem Fax aus einer Presseerklärung der rechtsextremen Gruppierung „Blood & Honour“ verbreitet. Darin protestierte die inzwischen verbotene Skinhead-Truppe gegen die Auflösung eines Konzerts, bei dem 400 Rechte sich von Gruppen wie „Sturm und Drang“, „Sperrfeuer“ oder „Warhammer“ anheizen ließen.
In dem Schreiben mit der Fax-Kennung „NPD-Bremen/Wrieden“, über das die taz damals berichtete, hatte „Blood & Honour“ indirekt zum Mord an Polizisten aufgerufen. Unterschrieben war „mit dem uns z.Zt. verbotenen Gruß“. Wrieden hatte gesagt, er helfe „uns nahe stehenden Organisationen“ gerne. „Das ist doch unsere Aufgabe.“
Bei einer Durchsuchung in Folge des Fax-Vorfalls beschlagnahmte die Polizei Schlagstöcke, Waffen, Computer sowie rechtsextreme Dokumente. Wrieden hatte rechtsextreme Texte, unter anderem Hakenkreuze auch zum Vervielfältigen, gefunden. Außerdem hatte der NPD-Mann Flugblätter produziert, auf denen Farbige verhöhnt wurden. Staatsanwalt Uwe Picard bestätigte, dass die Fax-Kooperation Wriedens mit „Blood & Honour“ Anlass für seine Ermittlungen war. Auf Volksverhetzung stehen eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Gefängnis. ksc
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen