Lehrer für Bremen in der Warteschleife

■ Grüne: Senat verschleppt Aktionen gegen die Schulmisere

25 Prozent aller Lehrer in Bremen werden in den nächsten vier Jahren die Schulen verlassen, die Schülerzahl sinkt im gleichen Zeitraum um nur zwei Prozent. Bremer Lehrer sind durchschnittlich 54 Jahre alt. Und dennoch „schmort“ ein grünes Aktionsprogramm gegen Lehrermangel seit November „auf den Schreibtischen des Senats“.

So beschrieb der Grüne Bild-ungsexperte Dieter Mützelburg gestern in der Bürgerschaft die Misere an Bremer Schulen, aber auch das Schicksal grüner Vorstösse in der Bildungspolitik. Ausländische Lehrer für Fremdsprachen habe man vorgeschlagen, Handwerksmeister für Berufsschulen, Diplomanden, die in den Schuldienst eingearbeitet werden.

Der Senat aber gibt den Antrag nicht zurück in die Bürgerschaft, wo er dann abschließend beraten werden könnte. Denn neue Lehrer kosten Geld, und Geld gibt's nicht, solange der Haushalt für die Jahre 2002/2003 nicht aufgestellt ist. Dem dürfe man nicht vorgreifen, argumentierten Abgeordnete der regierenden Parteien CDU und SPD. Die Versorgung zum Schulanfang sei sichergestellt. Die Grünen konterten, bei anderen Projekten greife man dem Haushalt vor, ohne mit der Wimper zu zucken.

Bildungssenator Willi Lemke (SPD) räumte ein, dass der Gesamtsenat zögere. Allerdings bestand er darauf, dass Etliches bereits in Arbeit sei. Man führe Gespräche u.a. in London wegen native speakers, und durch Neueinstellungen beziehungsweise Altersteilzeit könne man die Zahl der Lehrer auf dem selben Niveau halten wie jetzt. Ulrike Hövelmann (SPD) vertröstete die Grünen auf September. „Dann werden wir hier den Haushalt beraten. Und für den Bildungsetat wird ein gutes Ergebnis dastehen.“ hey