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Wenig Lust auf Ecstasy

Neue Langzeitstudie zu Drogen: Nur vier Prozent der Jugendlichen haben Erfahrungen mit Ecstasy. Haschisch ist beliebter: Jeder Vierte hat schon mal gekifft – Tendenz steigend

BERLIN taz ■ Immer mehr junge Menschen in Deutschland haben Erfahrungen mit Haschisch gesammelt. Die Zahl der jungen Leute, die schon einmal Heroin genommen haben, ist dagegen zurückgegangen. Dies ergibt sich aus einer neuen Studie über den Drogenkonsum Jugendlicher, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gemacht und gestern in Berlin vorgestellt wurde.

Laut der Studie haben von den im Jahre 2001 befragten 12- bis 25-Jährigen 26 Prozent schon mal gekifft. Im Jahre 1993 waren es nur 16 Prozent gewesen. Der Konsum von Ecstasy bewegt sich hingegen – entgegen dem Eindruck, der durch Medienberichte hervorgerufen wird – auf viel niedrigerem Niveau. Im Jahre 2001 gaben nur vier Prozent der befragten jungen Leute an, jemals Ecstasy genommen zu haben. Nach den Daten ist dieser Konsum sogar noch zurückgegangen: Im Jahr 1997 erklärten noch fünf Prozent der Jugendlichen, irgendwann mal Ecstasy probiert zu haben. Zurückgegangen sind auch die Zahlen bei Heroin: Nur 0,3 Prozent gaben an, Heroin genommen zu haben. Im Jahre 1993 waren es noch 0,9 Prozent gewesen.

Die Studie zeigt, dass die Mehrzahl der Jugendlichen auch wenig Lust verspürt, illegale Drogen zu nehmen. Immerhin 54 Prozent erklärten, auch Haschisch sollte man auf keinen Fall versuchen. Die Ablehnung gegenüber Haschisch ist in den vergangenen Jahren jedoch zurückgegangen. Bezüglich Ecstasy sagten 88 Prozent der jungen Leute, man sollte diese Droge auf keinen Fall versuchen.

Bei legalen Drogen allerdings ist die Ablehnung weniger stark: 38 Prozent der 12- bis 25-Jährigen greifen regelmäßig zur Zigarette. Während die Zahl der RaucherInnen in den vergangenen 20 Jahren – bezogen auf Westdeutschland – insgesamt stetig abnahm, stieg sie bei den Jugendlichen bis 17 Jahren an. Auch Alkoholerfahrung ist bei ihnen weit verbreitet: Nur acht Prozent haben noch nie im Leben ein alkoholisches Getränk zu sich genommen.

Aber auch bei den Erwachsenen stieg die Zahl der Drogenerfahrenen an. In den alten Bundesländern nahmen 21,8 Prozent der Erwachsenen bis 59 Jahre mindestens einmal im Leben eine illegale Droge, in den neuen Ländern sind es elf Prozent. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums, die gestern ebenfalls in Berlin veröffentlicht wurde. Der Alkoholkonsum der Erwachsenen ist in den letzten zehn Jahren jedoch konstant geblieben. BARBARA DRIBBUSCH

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