zahl der woche: Aktuelle Liste der Reichsten der Reichen
Gates bleibt Geldsack Nr. 1
Bill Gates hat seinen Platz behauptet. Wenn man der aktuellen Forbes-Liste der „Reichsten der Reichen“ glauben darf, hat der Microsoft-Gründer seit dem vergangenen Jahr zwar 1,3 Milliarden US-Dollar verloren. Trotzdem bleibt er mit einem Vermögen von 58,7 Milliarden US-Dollar im siebten Jahr in Folge unangefochten Geldsack Nummer eins. Sein Vorsprung vor dem zweiten, US-Investmentbanker Warren Edward Buffett, beträgt satte 26,5 Milliarden US-Dollar. Weitere 1,9 Milliarden weniger hat Gates‘ Microsoft-Kollege Paul Wardner Allen, der nach Angaben der Zeitschrift Tomorrow reichster Junggeselle ist.
Am elegantesten hat sich dabei Buffett angestellt. Nicht nur, dass er binnen eines Jahres 6,7 Milliarden US-Dollar hinzuverdient hat, ist bemerkenswert, sondern auch wie: Obwohl ihm vorgeworfen wurde, den Hightech-Boom zu verschlafen, ließ er sich nicht provozieren und machte so mit seiner Investmentfirma Hathaway 107 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr. Nun kann der bald 71-Jährige schadenfroh auf eine ganze Reihe von Mitstreitern blicken. Der Vorstandschef des US-Softwareherstellers Oracle, Larry Ellisson, etwa, der sich Gates im vergangenen Jahr immerhin auf 13 Milliarden US-Dollar genähert hatte, musste zusehen, wie 21 Milliarden einfach so verschwanden. Trösten kann er sich - außer mit den verbleibenden 26 Milliarden - damit, dass er nicht der einzige Verlierer ist. So wurde der japanische Software-Magnat Masayoshi Son 13,8 Milliarden los und fiel von Platz 8 auf Platz 55. Nicht viel besser erging es dem Gründer des Internetbuchhandels Amazon.com, Jeff Bezos, der 4,1 Milliarden verlor und auf Rang 234 landete.
Ganz aus der Liste flog der Vorstandschef des Medienunternehmens EM.TV, der deutsche Thomas Haffa. Dabei hatte Forbes in diesem Jahr erstmals alle Milliardäre genannt - insgesamt 538 Personen oder Familien. Dazu gehört Haffa nun nicht mehr. Sein Vermögen schrumpfte von 4 Milliarden auf 250 Millionen US-Dollar.
Die reichsten Deutschen sind ausgerechnet die solidesten und unscheinbarsten unter den Superreichen. Im zweiten Jahr in Folge landeten die Aldi-Brüder Theo und Karl Albrecht auf Platz 5. Sie gehören zu den wenigen Platzierten, die über die Jahre kontinuierlich reicher wurden. Inzwischen besitzen sie 25 Milliarden US-Dollar und sind ängstlicher denn je. Mehr als 20 Jahre ist es her, seit sie zuletzt öffentlich aufgetreten sind. Angeblich, weil sie nichts so fürchten wie gekidnappt zu werden. Forbes druckt sie deswegen nur noch als Schattenmänner ab. BEATE WILLMS
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