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Keine Chefsache

■ Umsetzung der Agenda 21 bilanziert

Eine Tagung des grünen Bildungswerks Umdenken zum Stand der nachhaltigen Entwicklung in Hamburg hat am Samstag ein ambivalentes Fazit nahegelegt: Einerseits gibt es eine Vielzahl von Stellen in der Stadt, die die Ziele der 1992er Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in einer lokalen Agenda 21 umsetzen wollen. Andererseits hat es der rot-grüne Senat versäumt, die nachhaltige Entwicklung zur Querschnittsaufgabe für alle Ressorts zu machen.

„Wo bleiben die anderen Kursbücher?“, fragte FH-Professor Arnim von Gleich in Anspielung auf das daumendicke „Kursbuch Umwelt“ der Umweltbehörde. Nach Ansicht des ehemaligen Mitglieds der Enquête-Kommission Nachhaltige Entwicklung des Bundestages hätte jede Behörde einen solchen Katalog mit Zielen und Maßnahmen aufstellen müssen, um dem Ergebnis der Konferenz von Rio und der Selbstverpflichtung des Senats gerecht zu werden.

Doch der Erste Bürgermeister Ortwin Runde hat es abgelehnt, die Führung im „Agenda 21-Prozess“ zu übernehmen und so ist es auf Senatsseite im wesentlichen die Umweltbehörde, die sich mit dem Thema befasst, obwohl die Agenda eine Verschränkung der ökologischen mit der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit verlangt. Es handele sich nicht um die Fortsetzung der alten Umwelt- und Eine-Welt-Politik, sagte von Gleich. „Niemand wird so weiter machen können wie bisher.“

Die Querschnittsaufgabe wird am ehesten vom Zukunftsrat wahrgenommen, in dem sich 91 Organisationen, Initiativen und Unternehmen vernetzt haben. Außerdem gibt es Agenda 21-Initiativen in allen Bezirken, jedoch nur in vieren spezielle Agenda 21-Büros. Sie treffen sich regelmäßige in Arbeitsgruppen und organisierten in Volksdorf und Niendorf mehrfach Zukunftsmeilen, auf denen Möglichkeiten zu leben vorgestellt wurden, die die globalen Systeme auf Dauer aushalten können. knö

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