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Eigenanteil halbiert

■ Runde einigt sich mit BischöfInnen über Finanzhilfe für kirchliche Kindergärten

Im Streit um die Finanzierung der kirchlichen Kitas hat sich Bürgermeister Ortwin Runde gestern mit den BischöfInnen geeinigt. Ab 2005 müssen evangelische und katholische Kindergärten nur noch zehn statt wie bisher 20 Prozent ihrer Kosten selber übernehmen. Bis dahin erhalten sie eine zusätzliche Finanzspritze von 2,7 Millionen Mark im Jahr 2001 und 4,7 Millionen Mark in den Jahren 2002 bis 2004, um besonders finanzschwache Gemeinden und Kitas in sozialen Brennpunkten zu stützen. Auch muss die Kirche für alle Plätze, die im Rahmen des Kita-Ausbauprogramms neu geschaffen werden, keinen Eigenanteil mehr entrichten.

Bishöfin Maria Jepsen bezeichnete dies als „wirklich guten Kompromiss“. Zurzeit sei damit ihres Wissens keine Kita mehr von einer Schließung bedroht. Dennoch strebe die Kirche langfristig einen Ausstieg aus der Eigenbeteiligung an Kita-Plätzen an. Der katholische Weihbischof Hans-Joachim Jaschke betonte, dass die Kirchen sich „nicht aus der Kinderbetreuung abmelden“ wollten. Die Absenkung ermögliche es, „sich quantitativ und qualitativ zu verbessern“.

Anfang Juni hatte der Propst des Kirchenkreises Alt Hamburg, Konrad Lindemann, beklagt, wegen sinkender Steuern wäre die Kirche zu arm, um den hohen Eigenanteil zu halten. Hätte die Stadt nicht eingelenkt, wäre fast ein Drittel der rund 12.000 Plätze bedroht gewesen.

Die Kirche habe mit ihrem Protest einen günstigen Zeitpunkt gewählt, deutete Ortwin Runde ges-tern an. Die Einnahmen, auf die die Stadt nunmehr verzichten müsste, wären „beträchtlich“. Runde räumte ein, dass dies in diesem Jahr durch die Mehreinnahmen aus Elternbeiträgen gedeckt werde. kaj

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