: Streit ums Gift
Olympiastadion: Walter Bau will die Kosten nicht tragen. Bauarbeiten ruhen. Saisonstart für Hertha BSC ist offen
Zwischen der Senatsbauverwaltung und Walter Bau AG bahnt sich ein Streit an, wer die möglichen Kosten bei der Sanierung und Entsorgung der krebserregenden Schadstoffe PCB (Polychlorierte Biphenyle) im Olympiastadion trägt. Während die Verwaltung davon ausgeht, dass die für die Modernisierung zuständige Baufirma für die Kosten aufkommen müsse, wies Walter Bau gestern diese Forderung zurück. Es sei weder geklärt, wer für den Giftschaden zuständig sei, noch vertraglich geregelt, wer die anfallende Sanierung zu bezahlen habe, sagte Walter-Bau-Sprecher Alexander Görbing.
Bei den Bauarbeiten am Stadion waren vor zwei Wochen die giftigen PCB entdeckt worden. Bis Mitte dieser Woche sollen Messungen Aufschluss über den Grad der Kontamination, den Sanierungsaufwand und anfallende Kosten bringen. Erst danach soll entschieden werden, wann der Umbau weitergeführt werden und ob das erste Bundesligaspiel von Hertha BSC am 4. August in der Arena stattfinden kann. Derzeit ruhen die Bauarbeiten im Olympiastadion.
Die Bauverwaltung signalisierte gestern, den Spielbetrieb im Stadion so lange stillzulegen, bis die Ausmaße der Giftablagerungen geklärt seien. „Letztlich muss Hertha selbst entscheiden, aber wir werden nach Auswertung der Messungen auf jeden Fall Empfehlungen geben“, kündigte Petra Rohland, Sprecherin im Hause des Bausenators, an.
Die Fraktion von Bündnis 90/Grüne forderte darüber hinaus Aufklärung, warum die PCB erst Monate nach Beginn der Sanierungsarbeiten im Olympiastadion entdeckt wurden. Außerdem müsse geprüft werden, wohin die belasteten Materialien bis dato entsorgt wurden. ROLA
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