: Moabit steht vor der Pleite
Tausend Jobs im Krankenhaus sind akut bedroht. Grüne fordern Bürgschaft des Senats
Nach Angaben des Landesverbands von Bündnis 90/Die Grünen könnten rund 1.000 Beschäftigte des Krankenhauses Moabit ab dem 1. Oktober arbeitslos sein. Der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit der Partei, Johannes Spatz, erklärte gestern, der Senat müsse noch in diesem Monat eine so genannte Patronatsbürgschaft für das von der Insolvenz bedrohte Krankenhaus übernehmen, wenn er dies verhindern wolle. Im Falle der angeschlagenen Bankgesellschaft habe der Senat nicht gezögert, eine milliardenschwere Bürgschaft zu übernehmen, beim Krankenhaus Moabit, bei dem es um eine deutlich geringere Summe gehe, zögere er immer noch, kritisierte Spatz. Er forderte Gesundheitssenatorin Schöttler (SPD) auf, „sofort zu handeln“, um die drohende Insolvenz der Klinik abzuwenden.
Das Krankenhaus Moabit soll bis zum 31. März 2002 geschlossen werden. Den ursprünglich 1.400 Beschäftigten waren vom Senat gleichwertige Arbeitsplätze zugesichert worden. Inzwischen arbeiten laut Spatz rund 400 Personen an einem neuen Arbeitsplatz, teilweise jedoch unter schlechteren Bedingungen. Die MitarbeiterInnen des Krankenhauses fühlten sich als „Opfer der chaotischen Gresundheitspolitik des Landes“ und der „Machtkämpfe“ zwischen den Gesellschaftern des Krankenhauses, den Krankenkassen und dem Senat, erklärte der grüne Politiker. CLP
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