: Engültig Standesamt-reif
■ Schwule und Lesben dürfen ab August heiraten
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Schwule und Lebens dürfen heiraten. Die Eil-Anträge aus Bayern und Sachsen, die das Gesetz für die so genannten „Eingetragenen Lebenspartnerschaften“ doch noch stoppen wollten, wurden damit gestern endgültig abgelehnt.
„Mit dieser Entscheidung wird deutlich, dass die Engstirnigkeit von CDU-Politikern der gesellschaftlichen Realtität widerspricht“, freute sich Karoline Linnert von den Bremer Grünen. Brigitte Lifkin von den Grünen in Niedersachsen betonte noch einmal, dass „Ehe und Familie nicht darunter leiden werden“, dass jetzt auch Menschen gleichen Geschlechts heiraten können.
Auch das Bremer Rat und Tat Zentrum jubelte nach der Karlsruher Entscheidung: „Ein weiterer Teilerfolg auf dem Weg zur Gleichberechtigung ist erstritten.“ Viel zu lange hätten Schwule und Lesben auf die rechtliche Absicherung ihrer Lebensgemeinschaft gewartet, meinte gestern auch Michael Engelmann, einzig bekennender Schwuler in der SPD-Bürgerschaft: Engelmann weiter: „Damit ist ein weiteres Stück Diskriminierung aus Deutschland verschwunden.“
Ab dem ersten August dürfen Schwule und Lesben heiraten. In Bremen werden die Lebensgemeinschaften vorm Standesamt geschlossen. Die Grüne Lifkin erklärte bereits, sie sei schon zu einer Homo-Ehe eingeladen worden und freue sich, dass die nun stattfinden könne.
Einige Wehmutstropfen aber bleiben: Wichtige Fragen des Steuerrechts und des öffentlcihen Dienstrechts wurden nach dem negativen Bundesrats-Urteil nicht geregelt, erinnert Rainer Neumann vom Rat und Tat Zentrum. pipe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen