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Rot-Grün wartet auf Ruhe in Mazedonien

Nach Angriff auf deutsches Botschaftsgebäude in Skopje deutet Bundesregierung Verzögerung eines Nato-Einsatzes an

BERLIN rtr/dpa/taz ■ Die Bundesregierung erwartet eine Verzögerung des geplanten Nato-Einsatzes in Mazedonien. Vizeregierungssprecher Bela Anda sagte gestern in Berlin, in der gegenwärtigen Lage sei eine Verschiebung wahrscheinlich. Das von der Regierung als Möglichkeit für eine Sondersitzung des Bundestags genannte Datum Anfang August sei kaum noch zu erreichen. Derzeit seien die Bedingungen für einen Einsatz nicht erfüllt.

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) sagte: „Die Lage hat sich in den letzten Stunden eher verschlechtert als verbessert.“ In der Hauptstadt Skopje hatten slawische Mazedonier am Dienstagabend Botschaftsgebäude der Bundesrepublik und der USA angegriffen. In Tetovo im Nordwesten des Landes, wo viele albanische Mazedonier leben, kam es in der Nacht zu gestern zu Feuergefechten.

„Die Bundesregierung verurteilt auf das Schärfste den Bruch der Waffenruhe durch die bewaffneten albanischstämmigen Extremisten in Tetovo und anderen Teilen Nordmazedoniens“, sagte Außenminister Joschka Fischer (Grüne). Er machte die Regierung Mazedoniens aber mitverantwortlich für den Ausbruch von Ausschreitungen am Dienstagabend.

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