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KommentarRiskantes Spiel

■ Warum das Sicherheitskonzept bei Partien am Millerntor verbessert werden muss

Es ehrt die Verantwortlichen des FC St. Pauli, dass sie sich nicht allen wirtschaftlichen Kriterien beugen und versuchen, möglichst alle Bundesligaspiele – bis auf eines gegen den Hamburger SV – am Millerntor auszutragen. Obwohl sie mehr Geld verdienen könnten, wenn sie einige Begegnungen ins größere Volksparkstadion verlegten. Dafür verlassen sie sich aber bei den Risikospielen darauf, dass die Polizei randalierende Fans im Griff hat.

Das ging gleich zum Saisonauftakt schief. Zwar konnte der Fan der Herthaner, der noch vor Spielbeginn sein Bengalisches Feuer aufs Feld warf, durch Kameras identifiziert und des Stadions verwiesen werden. Doch als nach dem Abpfiff die Anhänger beider Teams aufeinander losgingen, hat das Sicherheitskonzept versagt.

Niemand kann verlangen, dass randalierende Fans vollständig unter Kontrolle gebracht werden – schon gar nicht, wenn friedliche nicht von vornherein kriminalisiert werden sollen. Und einen Stadtteil wie St. Pauli kann niemand hermetisch abriegeln, um zu verhindern, dass die Horden durch das Viertel ziehen. Doch die Trennung der Fangruppen hat bei früheren Begegnungen viel besser funktioniert als am Sonntag. Die Polizei muss, in Zusammenarbeit mit dem Verein, ihr Konzept analysieren und verbessern.

Vor allem sollte sie nicht auf einen Umzug in den Volkspark beharren. Denn erfahrungsgemäß lassen sich Anhänger anderer Klubs, die noch immer die Hafenstraße in Schutt und Asche legen wollen, auch von langen Wegen auf den Kiez nicht abschrecken. Eberhard Spohd

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