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Poster wird abgehängt

Werbeplakat für Holocaust-Mahnmal bleibt bis Mitte August. Rosh: Verhältnis zu Spiegel nicht verderben

BERLIN dpa ■ Die umstrittene Plakatwerbung für das Holocaust- Mahnmal in Berlin wird nicht verlängert und Mitte August wie vorgesehen abgenommen. Darauf verständigte sich Lea Rosh vom Förderverein für das geplante Mahnmal mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel. Die angedachte Verlängerung werde nicht mehr ins Auge gefasst, sagte Rosh gestern.

Spiegel hatte seine Bedenken gegen das Plakat wiederholt geäußert, weil es seiner Ansicht nach mit dem Zitat „den holocaust hat es nie gegeben“ zu Missverständnissen Anlass gab. Gleichzeitig hatte er Rosh jedoch gegen Vorwürfe in Schutz genommen, sie leiste sogar der so genannten Auschwitz-Lüge Vorschub, wie es in einer Anzeige wegen Volksverhetzung hieß, die ein Holocaust-Überlebender gestellt hatte.

Zur Begründung der jetzigen Entscheidung sagte Rosh, Spiegel habe sich stets fair gegenüber dem Förderverein, der mit dem Plakat um Spenden werben will, verhalten. „Uns liegt an einem guten Verhältnis zu Spiegel und zum Zentralrat. Wir wollen vor allem die Sache, also das Mahnmal, nicht beschädigen.“ Die Proteste gegen das Plakat, das außer in Berlin auch in Hamburg, Hannover, Düsseldorf, München und Essen zu sehen ist, hatten stetig zugenommen.

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