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Rotierende Altenpfleger

Bremen startet Modell, um Fachkräftemangel zu beheben, Arbeitslose zu fördern und Jobs zu schaffen

BREMEN afp/dpa ■ Mit einem neuartigen Rotationsmodell will das Land Bremen den Fachkräftemangel in der Altenpflege eindämmen. Angelernte Hilfskräfte sollen mit Finanzhilfe von Arbeitsamt und Senat einen staatlich anerkannten Pflegeabschluss erlangen, sagte Sozialsenatorin Hilde Adolf (SPD) gestern bei der Vorstellung von „Job-Rotation“.

Arbeitslose werden nach den Plänen die Lücken schließen und dabei Berufserfahrung sammeln. In einem zweiten Schritt könnten sich mittelfristig diese Stellvertreter ebenfalls zum Abschluss qualifizieren. Der Senat stellt 1,5 Millionen Mark für das Projekt bereit. Das Arbeitsamt ist mit 5,2 Millionen Mark dabei. Weitere Mittel kommen aus dem Europäischen Sozialfonds.

„Wir sind gerne Vorreiter für andere Bundesländer“, sagte dieSenatorin. „Der große Bedarf an qualifizierten Kräften ist kein rein bremisches Problem.“ Die Hälfte aller Beschäftigten in der Altenpflege habe keinen staatlichen Abschluss, sagte Elin Guski von der Bremer Heimstiftung. Mit der Fortbildung in Altenpflegeschulen der Wirtschafts- und Sozialakademie könnten sie ihre Arbeit von Hilfsdiensten wie Essenkochen auf die eigentliche Pflege erweitern: etwa alte Menschen waschen oder ihnen aus dem Bett helfen. Nach Angaben des Bremer Arbeitsamtes sind bereits viele Jobsuchende interessiert. 36 Erwerbslose sind beim Programm bis zum nächsten Jahr eingeplant. Sie springen ein, wenn 18 angelernte Kräfte die Fortbildung besuchen.

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