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Das silbrig-graue Riesenrätsel

■ Die neue Sparkasse am Brill versteckt sich immer noch hinter einer Riesenplane. Der Grund: Es fehlt der Sonnenschutz

Damals, im Mai, konnte man sich noch vorstellen, alles sei ein einziger riesiger Vorhang, der bei der Eröffnung des Sparkassen-Neubaus am Brill feierlich zu Boden schweben würde. Doch nach einigen Wochen hing das silbrig-graue Riesending immer noch vor der Südfassade, einer dezenten Glas-Metall-Konstruktion, die ja eigentlich bewundert werden will. Jetzt geht es auf den Spätsommer zu, und die Sparkasse ist immer noch verhüllt. Warum nur?

Schließlich wird auf drei Etagen der schicken Haupstelle bereits seit Mitte Mai gearbeitet, nur ganz oben sind noch die Handwerker aktiv. Tatsächlich hat die Plane, die an Christos Reichstagsverhüllung gemahnt, nicht mit Kunst oder verspäteten Eröffnungszeremonien zu tun, sondern ganz schlicht mit einem kleinen – aber folgereichen – Baudesaster: Das Kunstfasergewebe schützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geldinstituts vor der lieben Sonne, damit sie nicht gebraten werden.

Das Dauer-Provisorium wurde laut Sparkassen-Architekt Carsten Garlich notwendig, weil pünktlich zur Eröffnung des Gebäudes die für den eigentlich geplanten Sonnenschutz zuständige Firma Insolvenz anmeldete. Dumm nur, dass zu diesem Zeitpunkt bereits die Aufhängekonstruktion für den metallenen „Sonnenschutzbehang“ existierte. Nachdem der Vertrag mit dem bayrischen Pleite-Unternehmen gekündigt worden war, sei es ziemlich schwierig gewesen, eine Firma zu finden, die die Arbeiten genau an diesem Punkt wieder aufnehmen konnte, so Garlich. Außerdem hätten die Verhandlungspartner von der Zwangslage der Bremer gewusst – und finanziell entsprechend gepokert.

Hinter dem Provisorium ließe sich aber „ganz gut“ arbeiten, sagt der Sparkassen-Mann, der trotzdem von teils irritierter Kundschaft berichtet. Der Zeitplan: In zwei Monaten soll die „Ersatzmaßnahme“, durch die übrigens kein größerer finanzieller Schaden entstehe, endlich beendet sein. Immerhin: Die Plane, hinter der sich die Sparkassen-Mitarbeiter noch verbergen, ist von innen her durchsichtig. hase

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