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Sonne fürs Portemonnaie

Ein neuer Solaraktienindex konzentriert sich auf das Spezialsegment der Photovoltaik-Unternehmen. Darin vertreten sind zurzeit elf Unternehmen aus Deutschland, den USA und Australien

Ein kleines, inzwischen hoch technisiertes und entwicklungsfähiges Segment macht seit einiger Zeit von sich reden: die Photovoltaik (PV), jene Technik also, aus Sonnenenergie mittels Solarzellen Strom zu erzeugen.

Vor allem in den USA und in Deutschland gingen in den letzten Jahren eine Reihe von PV-Unternehmen an die Börse, um frisches Kapital für ihre Expansion zu akquirieren. Es sei nun an der Zeit, „die Entwicklung dieser Branche mit einem eigenen Aktienindex nachzuvollziehen“, erklärt Anne Kreutzmann, Chefredakteurin des Solarstrom-Fachmagazins Photon, das monatlich über Neuigkeiten des deutschen und internationalen Photovoltaik-Marktes berichtet.

Der neue Photon-Photovoltaik-Aktien-Index (PPVX) wurde gemeinsam mit dem in Wien erscheinenden Börseninformationsdienst Öko-Invest entwickelt. Der Index startete am 1. August mit vorerst elf Firmen, von denen zehn an der Börse gehandelt werden. Das jeweilige Unternehmen muss mindestens 50 Prozent seines (Vorjahres-)Umsatzes mit Produkten oder Dienstleistungen gemacht haben, die „direkt oder indirekt mit der Installation beziehungsweise Nutzung von Photovoltaikanlagen zusammenhängen“. Im Boot:

AstroPower Inc. (USA) ist der weltweit größte unabhängige Hersteller von Solarzellen. Die Aktien sackten im April in den Keller, weil die US-Regierung die Rückzahlung von Fördermitteln forderte. Der Streit wurde beigelegt. Im vergangenen Dezember gab das Unternehmen eine Kooperation mit der norwegischen Firma Elkem bekannt, um eine gemeinsame Produktionsstätte für Solarsilizium zu errichten (www.astropower.com).

Energy Conversion Devices Inc. (USA) stellt amorphe Solarzellen her sowie Produktionsmaschinen (www.ovonic.com).

Evergreen Solar Inc. (USA) produziert vor allem bandgezogene Solarzellen und -module sowie Inselsysteme (www.evergreensolar.com).

Phönix Sonnenstrom AG (D) ist das derzeit einzige (noch) außerbörslich gehandelte Unternehmen im Index. Meldungen zufolge ist ein Börsengang möglicherweise im Jahr 2003 angestrebt. Die AG vertreibt bundesweit PV-Module und Anlagen (www.sonnenstromag.de).

S.A.G. Solarstrom AG (D) war bislang vor allem mit dem Bau und dem Betrieb von großen Solarstromanlagen beschäftigt. Künftig will man international auch mit kleineren Anlagen expandieren und hat dabei Märkte in den USA und in Marokko im Blick (www.solarstromag.de).

Solar Energy Systems Ltd. (AUS), Hersteller und Exporteur von solarbetriebenen Wasserpumpen. Im Juni meldete SES eine Kooperation mit den Vereinten Nationen in Osttimor für den Einsatz von Wasserfiltersystemen (www.sesltd.com.au).

Die SolarWorld AG (D) baut Module sowie die Vorprodukte von Solarzellen (Wafer). Im vergangenen Jahr hatte SolarWorld die Bayer Solar GmbH im sächsischen Freiberg gekauft und sie in Deutsche Solar GmbH umbenannt (www.solarworld.de).

Die Solon AG (D) will ab 2002 schwarze Zahlen schreiben. Geschäftsfeld sind Bau und Handel mit PV-Anlagen. Solon baute und belieferte mehrere Projekte im Berliner Regierungsviertel. Neben der Modulproduktion will man in den nächsten drei Jahren den Bereich Solarthermie aufbauen (www.solonag.de).

Spire Corp. (USA) arbeitet als Zulieferer für die Solarmodulproduktion. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer für so genannte Laminatoren, Produktionsmaschinen also, die Solarmodule „einkapseln“, um sie witterungsbeständig zu machen. Spire ist eine „dual use“-Firma, die sich auch über militärische Forschungsaufträge finanziert (www.spirecorp.com).

Der Solarzellenhersteller Sunways AG (D) hat seinen Börsengang Anfang des Jahres mit einer Überrumpelung der potenziellen Anleger begonnen: Den vollständigen Verkaufsprospekt gab es erst kurz vor der Zeichnungsmöglichkeit. Sunways hält die Lizenz zur Produktion der patentierten transparenten Power-Solarzelle und will zum Jahresende schwarze Zahlen schreiben (www.sunways.de).

World Water Corp. (USA) ist auf solarbetriebene Wasserpumpen spezialisiert, um in Entwicklungsländern den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen (www.worldwater.com).

Über Aufnahme und Ausschluss einzelner Unternehmen, mithin über die Zusammensetzung des PPVX, entscheidet ein Beirat: drei Mitglieder der deutschen und englischen Photon-Redaktion sowie der Chefredakteur des in Wien erscheinenden Informationsdienstes Öko-Invest, Max Deml, der vor einigen Jahren bereits den Natur-Aktien-Index mit auf den Weg brachte.

Ein Fonds, der auf dem PPVX basiert, ist von den Initiatoren des Indexes vorerst nicht geplant. Als Obergrenze wurden 30 Titel festgelegt – einen Fonds zu bilden, wäre ab 20 möglich. Der Index startete mit 1.000 Punkten, verlor allerdings in der ersten Woche 3,2 Prozent. ALO

Den PPVX findet man unter www.oeko-invest.de und www.photon.de

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