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Glückliche Ferien bei glücklichen Hühnern

Der Verein „European Centre for Eco Agro Tourism“ hat soeben die deutsche Ausgabe des Reiseführers für Ökobauernhöfe mit Übernachtungsmöglichkeiten herausgegeben – mit vielen Tipps für das Berliner Umland

Wer Vollkornbrot zum Frühstück bevorzugt und auch im Urlaub nicht auf sein Ei vom glücklichen Huhn verzichten will, hat es in Deutschland schwer. Entweder setzen Hotels dem Gast ein kulinarisches Standardprogramm in Supermarktqualität vor die Nase oder es kostet gleich so viel, dass einem der Appetit vergeht. Auch für Selbstversorger ist es oftmals schwer, rund um das Ferienhäuschen die nötigen Einkaufsquellen zu finden, die eine vollwertige Ernährung ermöglichen. Was bleibt, ist der Urlaub auf einem Biobauernhof.

Damit man einen solchen auch findet, gibt der Verein European Centre for Eco Agro Tourism (ECEAT) Reiseführer für derzeit zwanzig europäische Länder heraus, in denen Ökobauernhöfe mit Übernachtungsmöglichkeiten vorgestellt werden.

Brandneu auf dem Markt ist jetzt die deutsche Ausgabe erschienen. 143 Biohöfe aus fast allen Bundesländern wurden recherchiert, darunter Weingüter, Ackerbaubetriebe, Vieh- und Obsthöfe, die nach ökologischen Richtlinien wirtschaften.

Auf jeweils zwei Seiten informiert das Buch über Größe und Angebot des jeweiligen Ökohofes. Freizeitmöglichkeiten werden genauso ausführlich beschrieben wie die Entfernung zum nächsten Naturkost- oder Biohofladen.

Fotos vermitteln jeweils den ersten Eindruck von den potenziellen Gastgebern und ihren ökologisch wirtschaftenden Anwesen, die nicht selten über Pflanzenkläranlagen und Solartechnik verfügen und somit auch für Technikinteressierte eine Reise wert sind.

Der Ferienhof Gut Tornow in der Prignitz nördlich von Berlin etwa bietet neben Fleisch, Wurst, Gemüse und Obst in Bioland-Qualität auch eine Ferienwohnung und Appartements. Einzelne Gäste können sich selber versorgen, Gruppen ab 15 Personen buchen Vollpension, bei Bedarf auch vegetarisch.

Ein Paradies für Kinder sind die Biohöfe, glaubt man den Beschreibungen, allemal. Nicht nur, dass die vorgestellten Bauern selber oft Kinder haben und damit Spielgefährten, sie bieten auch eine Menge Spiel und Spaß. Kinder dürfen in der Regel beim Melken zuschauen, lernen, wie man Käse herstellt, oder haben auch mal die Gelegenheit die Geburt eines Kalbes mitzuerleben.

Die meisten Höfe verleihen außerdem Fahrräder, Kartenmaterial für Wanderungen und geben Insidertipps, wenn es um Exkursionen in die Umgebung geht.

Für Reisende mit wenig Geld bieten etliche Biohöfe auch das Übernachten im Heu an. Der Buchenhof in Mechow an der Feldberger Seenkette zum Beispiel verlangt dafür 7,50 Mark pro Person und Tag. Und wer Spaß an der Landwirtschaft hat, darf dort gerne mit anpacken: Beim Tierefüttern, Stallausmisten oder bei der Heu- und Strohernte lassen sich die Biobauern gerne helfen.

CHRISTINE BERGER

„Biohöfe in Deutschland“, Hrsg. ECEAT, Verlag baerens & fuss, Schwerin 2001, 24 Mark.

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