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Nazischläger wieder frei

Der Pinneberger Neonazi Klemens Otto ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. „Es ist zwar nicht nachzuvollziehen, aber der Haftbefehl ist von einem Pinneberger Amtsrichter unter strengen Meldevorgaben außer Vollzug gesetzt worden“, bestätigt der Sprecher der Itzehoer Staatsanwaltschaft Wolfgang Zepter. So darf Otto zu keinem Zeugen seiner Tat Kontakt aufnehmen. Der Chef des „Pinneberger Sturm“ war wegen Körperverletzung eingefahren, weil er am 16. April 2001 während einer Fete in Ellerbek einen Ex-Kameraden verprügelt und verletzt hatte. Der Naziaussteiger hatte daraufhin gegen ihn Strafantrag gestellt. Bei Ottos Festnahme noch in der Nacht wurden Polizisten von Skins massiv attackiert und verletzt. Der Haftbefehl war unausweichlich, da Otto noch eine Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung offen hatte. Im August 1997 hatten er und andere Nazis am Pinneberger Bahnhof einen Togoer verprügelt und lebensgefährlich verletzt. Trotz des Urteils und der damaligen Beteuerung, der rechten Szene abgeschworen zu haben, zählt Klemens Otto seither zu den Köpfen der militanten Neonaziszene im Norden. pemü

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