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Faserfrei: Verlängerte Sommerferien fallen aus

Messungen ergeben: Drei Schulen sind nicht mit Mineralfasern belastet. Böger: Keine akute Gefahr. GEW und Eltern fordern weitere Untersuchungen

Einem geregelten Schulbegin am kommenden Montag steht nach Ansicht von Schulsenator Klaus Böger (SPD) nichts im Wege. Messungen in drei Schulen des verdächtigen Bautyps „SK Berlin“ hätten ergeben, dass dort keine Gesundheitsgefährdung durch Mineralfasern in der Raumluft bestehe. „Wo keine akute Gefahr besteht, da müssen wir auch keine Schulen schließen“, betonte Böger. Er räume der Gesundheit von Schülern und Lehrern jedoch weiterhin Priorität ein. Die Verantwortung dafür gab der Senator gestern an die Bezirksämter als Schulträger weiter. Am Nachmittag traf er sich mit zuständigen Stadträten, um für einen Vierpunkteplan zu werben.

Der sieht zunächst „die Entwicklung eines Erfassungssystems“ und „die Durchführung einer Bestandsaufnahme“ vor. Anschließend sollen die Bezirke nach Bögers Vorstellungen „die Ergebnisse bewerten, Dringlichkeiten festlegen und einen Handlungsplan aufstellen“. Böger regte an, alle öffentlichen Gebäude zu untersuchen.

Die Lehrergewerkschaft GEW forderte den Schulsenator gestern dringend auf, die Bestandsaufnahme nicht auf Einzelgebäude zu beschränken, sondern mindestens in allen Gebäuden vom Typ „SK Berlin“ Messungen durchzuführen. Auch der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Peter Schmidt, forderte weitergehende Maßnahmen. Messungen seien überall dort notwendig, „wo aufgrund offensichtlicher Schäden eine hohe Raumluftkonzentration zu befürchten ist“. Den Vierpunkteplan des Senators fand er „völlig in Ordnung“. „Auf keinen Fall darf in den ersten Wochen der Unterricht ausfallen“, sagte Sebastian Schlüsselburg von der Landesschülervertretung. Die Sanierung müsse notfalls während des Schulbetriebs durchgeführt werden. Weiteren Anlass zur Beunruhigung sah er nach den gestrigen Neuigkeiten nicht.

Erste Bezirke wurden gestern aktiv. In Pankow wurden drei von insgesamt dreißig Plattenbauschulen überprüft. In Friedrichshain-Kreuzberg soll eine Arbeitsgruppe „Mineralfaser“ zwölf Schulen untersuchen. Erleichterung machte sich in Lichtenberg breit. „In zwei verdächtigen Schulen lagen die Faserwerte unter dem messbaren Bereich“, sagte Baustadtrat Andreas Geisel (SPD). Zuvor hatten in 41 Schulen des Bezirks, die dem Bautyp „SK Berlin“ entsprechen, Begehungen stattgefunden. Geisel: „Bei erkennbaren Beschädigungen der Versiegelung haben wir dann Messungen veranlasst.“

CHRISTIAN TERIETE

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