: SPD dämpft grüne Hoffnung
Vor der Koalitionsrunde beim Kanzler betont Innenminister Schily: „Wir sorgen für strikte Begrenzung der Zuwanderung.“ Grüne fordern großzügigere Regelungen
BERLIN taz/dpa ■ Kurz vor der Koalitionsrunde über die Zuwanderung, die gestern Abend stattfand, zeigten sich SPD und Grüne vorsichtig optimistisch. SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz glaubte, dass es Kanzler Schröder gelingen werde, die Reihen zu schließen. Grünen-Chef Fritz Kuhn sagte, es herrsche „bei allen gutes Problembewusstsein“.
Am Vormittag traf sich Innenminister Otto Schily (SPD) bereits mit den Grünen, die erhebliche Einwände gegen seinen Entwurf für ein Zuwanderungsgesetz haben. Dem Vernehmen nach ging es dabei auch um die bisher „geduldeten“ Ausländer. Die Grünen befürchten eine schlechtere Rechtsstellung für diesen Personenkreis. Fraktionschefin Kerstin Müller forderte außerdem eine großzügigere Regelung zum Familiennachzug.
Die SPD dämpfte vor der Koalitionsrunde die Erwartungen der Grünen. Schily sagte der Bild-Zeitung: „Wir sorgen für strikte Begrenzung der Zuwanderung, weil unsere Aufnahmekapazität nicht endlos ist.“ Die Grünen belehrte er, sie hätten „offensichtlich viele Regelungen missverstanden“. SPD-Fraktionschef Peter Struck sagte, die Grünen müssten akzeptieren, was im Bundesrat machbar sei. CSU-Chef Edmund Stoiber hatte von der Regierung erneut verlangt, auf die Union zuzugehen. Der Arbeitgeberverband warnte die CDU/CSU daraufhin erneut davor, das Zuwanderungsgesetz zu blockieren. LKW
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen