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Fahndung im Netz

Ein Hacker veröffentlichte die Mailing-List einer Website von Islamisten, die nicht nur einer der Drahtzieher der Anschläge in den USA abonnierte, sondern auch Journalisten

Nach Hamburg und Bochum wird nun auch in Berlin gegen arabische Studenten ermittelt. Der Anlass: die Veröffentlichung einer Liste mit mutmaßlichen Islamisten. Dabei handelt es sich um die Mailing-List einer inzwischen geschlossenen Website (www.qoqaz.de), auf der man erfahren konnte, wo man für den Dschihad, den „Heiligen Krieg“, trainieren konnte. Wer seine E-Mail-Adresse auf der Website hinterließ, wurde automatisch als Abonnent registriert. 3 der insgesamt 544 Personen auf Liste studieren offenbar in Berlin. Einer von ihnen soll als einer der Drahtzieher der Anschläge in den USA gelten. Er ist inzwischen auf der Flucht.

Mittlerweile wies die Technische Universität eine Meldung zurück, dass sich die Anfrage des Landeskriminalamtes zur Herausgabe von Studentendaten auf diese drei Personen beschränkte. Vielmehr sei generell nach Daten von Studenten aus „einschlägigen“ Ländern gefragt worden (siehe Artikel oben). Sowohl die TU als auch die Humboldt-Universität verweigerten die Herausgabe der Daten.

Aber die Kritik am Umgang mit der Mailing-List mehrt sich. Ein Hacker hatte die Liste bei der Newsgroup www.symlink.com veröffentlicht und dem BKA zugespielt. Die meisten Nutzer lehnen die Veröffentlichung ab. „Was offensichtlich manche Leute vergessen haben, ist, dass auf der Liste auch Forscher, Journalisten, Beobachter und die Gegner der Islamisten drauf sind.“ Mehrere Personen hätten inszwischen „Hassmails“ und sogar Morddrohungen erhalten.

Im Kommentar zu der Liste, die der taz vorliegt, sagt der Hacker, einer sei ein „Republikaner“ gewesen, ein anderer ein Freak, der sich auf mehr als 100 Gästebüchern eingetragen habe. Der Rest „war türkisches und arabisches Zeug“. Hinzu kämen noch einmal Adressen, die auf 13 Unis und 8 Fachhochschulen zurückgingen. „Also haben wir hier noch 21 solche potentiellen Bestien, ja Bestien, weil Menschen sind das nicht“, so der Hacker.

Der Leiter der FU-Rechtsabteilung, Helmut-Johannes Lange, sprach sich gegen eine Verschärfung der Zulassungsbestimmungen für Mail-Adressen aus. „Wir werden auch weiter kein polizeiliches Führungszeignis oder Ähnliches verlangen.“ Bislang bekommt jeder Student, der eine Immatrikulation vorweisen kann, an seiner Uni eine E-Mail-Adresse. ARMIN BEBER/UWE RADA

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