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Deutscher Umweltpreis wird gedrittelt

Bundesstiftung Umwelt bedenkt Agrarwissenschaftler, Ökobrauer und Techniker mit einer Million Mark Preisgeld

BERLIN taz ■ Was eint einen Bierbrauer, einen Wissenschaftler und einen Techniker? In diesem Fall der mit einer Million Mark dotierte Deutsche Umweltpreis. Wie die Deutsche Umweltstiftung (DBU) gestern bekannt gab, geht der Preis in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den Münchener Professor Hermann Auernhammer, den Inhaber der bayerischen Lammsbrauerei, Franz Ehrnsperger, und an Wolfgang Feist, Pionier der energiesparenden Passivhäuser.

In seiner Vergabe-Begründung würdigte DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde den Agrarwissenschaftler Auernhammer als „Wegbereiter einer umweltschonenden konventionellen Landwirtschaft“. Der TU-Professor vom Institut für Landtechnik hatte spezielle Technologien entwickelt, um Äcker gezielt und differenziert bewirtschaften zu können. 1998 erhielt er für diese Arbeit bereits den Multimediapreis „DigiGlobe“ in der Kategorie Wirtschaft und Politik.

Die kleine Familienbrauerei Lammsbräu wird von der DBU als Pionier des betrieblichen Umweltmanagements geehrt. 1980 hatte Inhaber Ehrnsperger den Umweltschutz als oberstes Unternehmensziel ausgerufen und strenge Öko-Richtlinien eingeführt. Das machte die Brauerei zum Vorreiter ökologisch geführter Firmen. Damals habe es in der Region Nürnberg nicht einen Ökobauern gegeben, erinnert sich Ehrnsperger. Heute ist seine Brauerei mit einem jährlichen Bierausstoß von 65.000 Hektolitern der weltweit größte Ökobierproduzent.

Der Darmstädter Wissenschaftler Wolfgang Feist schließlich wird von der DBU als Gründer des „Passivhaus Instituts“ geehrt. Seit 1996 entwickelt Feist dort Häuser, die dank ihrer hohen Dämmung und speziellen Technik zur Wärmenutzung „selber“ heizen oder kühlen. Während konventionelle Häuser jährlich einen Heizenergieverbrauch von 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter haben, kommen Passivhäuser mit 15 Kilowattstunden aus. Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 1.000 Häuser mit diesem Baustandard.

Überreicht wird der höchstdotierte Umweltpreis Europas am 21. Oktober zum insgesamt neunten Mal. Und dieses Mal von Bundespräsident Johannes Rau in Freiburg. Im letzten Jahr waren Franz Daschner, Direktor des Instituts für Umweltmedizin in Freiburg, und Bernhard Aloysius Wobben, Gründer der Windkraftanlagenfirma Enercon, geehrt worden. NICK REIMER

www.lammsbraeu.de, www.tec.agrar.tu-muenchen.de/pflanztech/, www.passiv.de

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