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Medical JournalRisiko Depression

■ Experten sagen: Niedergeschlagenheit genau so häufig wie Baby-Blues

Depressionen sind bei Frauen in der Schwangerschaft genau so häufig wie nach der Geburt des Kindes. Doch während der so genannte Baby-Blues ein bekanntes Phänomen ist, das von den Ärzten sehr ernst genommen wird, bleibt die Schwangerschaftsdepression oft unbemerkt und damit auch unbehandelt, wie eine englische Studie ergab. Dies kann böse Folgen haben: Denn Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen der Niedergeschlagenheit werdender Mütter und niedriger Durchblutung der Gebärmutter, Fehlgeburten sowie einem zu niedrigem Geburtsgewicht der Babys.

„Das dürfte für viele eine Überraschung sein, denn die meisten Menschen glauben, dass Frauen während der Schwangerschaft vor Depressionen geschützt sind und dies eine Zeit emotionalen Wohlbefindens sei“, erklärte die Bostoner Psychiaterin Ruta Nonacs. Die Studie der Universität Bristol zeige aber, dass zehn Prozent aller werdenden Mütter unter schwerer Niedergeschlagenheit litten. Damit seien Depressionen bei Frauen in der Schwangerschaft ebenso häufig anzutreffen wie in jeder anderen Lebenssituation.

Der Leiter der im „British Medical Journal“ veröffentlichten Untersuchung, Jonathan Evans, forderte eindringlich, die möglichen Konsequenzen solcher Depressionen für das Kind gründlich zu erforschen. Geklärt werden müsse vor allem, was für den Fötus schlechter sei: die psychische Krankheit der Mutter oder aber ihre Behandlung mit Medikamenten. AP

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