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Eingeschränkte Ruhe

Gezielte Angriffe Israels auf Palästinenser gehen weiter. Treffen von Arafat und Peres nach wie vor in Planung

JERUSALEM rtr/dpa ■ Israels Sicherheitskabinett hat die Waffenruhe mit den Palästinensern nicht aufgekündigt. Die Minister hätten keine Entscheidungen getroffen, verlautete aus israelischen Kreisen gestern in Jerusalem. Die Sitzung des Sicherheitskabinetts war von Ministerpräsident Ariel Scharon einberufen worden, nachdem eine jüdische Siedlerin von Palästinensern erschossen worden war. Die israelische Armee kündigte an, am Sonntag eine 30 Kilometer lange Pufferzone entlang der Grenze zwischen Westjordanland und Israel einzurichten.

Eine Armeesprecherin sagte, die Lage habe sich zwar nicht vollständig beruhigt, „es ist aber relativ ruhig“. Vertreter der israelischen Streitkräfte hätten bei der Kabinettssitzung kritisiert, dass Arafat nicht genug für eine Beendigung der Gewalt unternehme, hieß es. Israels Verkehrsminister Ephraim Sneh hatte vor der Sitzung erklärt, eine Aufkündigung der Waffenruhe sei möglich.

Unklar blieb, was aus einem geplanten Treffen zwischen Israels Außenminister Schimon Peres und Palästinenser-Präsident Jassir Arafat wird, auf dem Peres weiter besteht. Scharon hatte erklärt, vor einem Treffen Peres’ mit Arafat müsse 48 Stunden Ruhe geherrscht haben. Ein Palästinenser-Sprecher sagte, Arafat habe gegenüber Peres nach dem Tod der Siedlerin telefonisch seine Verärgerung zum Ausdruck gebracht und eine Untersuchung des Falls angekündigt. Peres traf am Donnerstagabend in Tel Aviv mit palästinensischen Politikern zusammen, um das Gespräch vorzubereiten.

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