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Neues rotes Oldenburg

■ Kaum jemand ging zu den Stichwahlen

Diesen Sonntag rief die Stichwahl Niedersachsens Wahlvolk noch einmal an die Urnen. In 61 Kommunen wurden so letzt-endlich die BürgermeisterInnen ermittelt – mit einigen Wechseln auch im Umland.

In Oldenburg geht zum Beispiel das Bürgermeisteramt wieder an die SPD zurück. Nach einem CDU-Interim von fünf Jahren war an der Hunte diesmal Dietmar Schütz von der SPD der klare Sieger (65,4 Prozent), während der bisherige Oberbürgermeister Jürgen Poeschel (CDU) mit 34,6 Prozent deutlich verlor. In Worpswede wird die FDP den neuen Bürgermeister stellen, in Ritterhude, Rotenburg und Delmenhorst daggen setzte sich jeweils die CDU durch.

Allerdings herrschte in den Wahlbüros am Sonntag weitestgehend Leere. Kaum jemand kam zur Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei 39 Prozent und fiel damit noch weit unter das historische Tief in Niedersachsen bei der Hauptwahl vor drei Wochen (56 Prozent). Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling (SPD) kündigte gestern eine wissenschaftliche Untersuchung über die Wahlbeteiligung an. Eine Änderung des Wahlrechts, die Stichwahlen überflüssig machen würde, lehnte Bartling ab. „Das ist überhaupt kein Thema.“ Er wies darauf hin, dass Niedersachsen das Stichwahlsystem von den süddeutschen Ländern übernommen habe. Auch dort sei im Allgemeinen eine stark zurückgehende Wahlbeteiligung zu beobachten. taz/dpa

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