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Aussichten noch düsterer

Internationalen Währungsfonds korrigiert Wachstumsprognose deutlich nach unten. Dabei sind die Terror-Auswirkungen noch nicht eingerechnet. Euro-Länder kritisiert

WASHINGTON dpa ■ Die bereits düsteren Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft haben sich nach einer Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) durch die Terroranschläge weiter verschlechtert. „Die jüngsten Ereignisse werden sich kurzfristig eindeutig auf die Wirtschaftstätigkeit auswirken und die Risiken einer Abwärtsbewegung sowohl in den USA als auch anderswo verstärken“, schreibt der IWF in seinem Weltwirtschaftsbericht, der gestern in Washington veröffentlicht wurde.

Die Organisation hat ihre Prognose für das diesjährige Wachstum deutlich nach unten korrigiert: von 3,2 Prozent im Frühjahr auf jetzt 2,6 Prozent. Die Analyse wurde aber vor den Anschlägen in New York und Washington am 11. September durchgeführt. Für die Eurozone hat der IWF die Wachstumsprognose für dieses Jahr von 2,4 auf 1,8 Prozent herunterkorrigiert, für 2002 von 2,8 auf 1,2 Prozent.

Besonders enttäuscht zeigten sich die IWF-Analytiker von der Entwicklung in Deutschland. Die Wachstumsprognose für 2001 wurde um 1,1 Prozent revidiert, so stark wie sonst nur für Japan. Der IWF rechnet nur noch mit 0,8 Prozent Wachstum und 1,8 Prozent im nächsten Jahr. Weltweit soll das Bruttoinlandsprodukt 2002 um 3,5 Prozent wachsen. Im Frühjahr ging der IWF noch von 3,9 Prozent aus. Die Euro-Länder mahnt er zu konsequenten Strukturreformen und weiteren Zinssenkungen.

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