: Herzblut bleibt
■ Mit dem Regenbogen geht es weiter. Wie, das wird am 4. Oktober entschieden.
Die Ausstattung muss an die Bürgerschaft zurückgegeben werden und die 300 qm großen Büroräume in der Stresemannstraße kann sich der Regenbogen auch nicht mehr leisten. „Wir werden kaum noch hauptamtliche Mitarbeiter bezahlen können“, erklärt Pressesprecher Marco Carini. Natürlich sei es frustrierend, nicht einmal in die Bezirksversammlungen eingezogen zu sein. „Das wäre eine ganz andere Organisationsbasis gewesen“.
Nur zehn Prozent der Wahlkampfkosten werden dem Regenbogen erstattet. Und ohne das Geld aus der Bürgerschaft ist die Partei auf die Beiträge ihrer circa 150 Mitglieder angewiesen. „Von 14.000 Mark lassen sich auf Dauer keine so großen Büros finanzieren.“ Dabei sei gerade bei dieser Regierung eine funktionsfähige linke Opposition wichtiger denn je. Deswegen wird der Regenbogen weiter machen. Auf ehrenamtlicher Basis und „jetzt erst Recht“, wie Carini die Stimmung in der Partei beschreibt. Aber das Zusammenführen der verschiedenen linken Gruppen funktioniere natürlich besser, wenn man Räume und eine Infrastruktur zur Verfügung stellen könne, räumt der Pressesprecher ein.
Die ersten Umzugskartons sind schon angeliefert und Wahlplakate liegen zusammengerollt auf dem Gang. Wo das neue und viel kleinere Büro sein wird, steht noch nicht fest. Bis Ende Oktober kann der Regenbogen in der Streesemannstraße bleiben. Sicher ist, dass es weiter geht. Am 4. Oktober wird im Altonaer Haus 7 darüber diskutiert, wie die Neuorganisation des Regenbogens aussehen soll.
„Ich habe so viel Herzblut reingesteckt“, sagt Heike Sudmann. Sie wird wieder im Bezirksamt Nord als Regierungsoberinspektorin arbeiten und sich ehrenamtlich für den Regenbogen engagieren. Zunächst müsse viel abgewickelt werden. Danach möchte Sudmann ihre ganze Kraft für die Neuorganisation der Partei einsetzen. Die Spitzenkandiatin ist zuversichtlich, dass „wir mit unserer Kritik gegen den Rechtsblock viel Aufmerksamkeit gewinnen können“. miso
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen