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Flucht aus Deutschland

Bedrohte Studentin findet Gehör bei Niedersachsens Innenminister und nimmt Auslandsstudium auf

HANNOVER dpa ■ Nach massiven Drohungen von Neonazis hat eine Studentin Deutschland verlassen. Die junge Frau hatte sich nach einem Anschlag in Hannover gegen Rechtsextreme engagiert. Daraufhin erhielt sie anonyme Briefe, in denen sie beschimpft und ihr vom Verfasser eine Vergewaltigung angedroht wurde. Jetzt hat sie mit Hilfe des niedersächsischen Justizministers Christian Pfeiffer ein Auslandsstudium aufgenommen.

Der Verfasser der Briefe schrieb, er gehöre nicht zu den „Glatzen“, sondern er sei ein „deutscher Bürger, ich wohne ganz unauffällig in deiner Nähe.“ „Wir waren uns alle einig, dass wir kein Risiko eingehen dürfen“, sagt Pfeiffer. „Der Verfasser übt mit einer intellektuellen Brillanz und einer psychologischen Klarheit den perfiden Terror aus.“ Auch er selbst habe schon mehrere Drohbriefe bekommen, meinte Pfeiffer. Doch meist ließen sich dahinter „dumpfe Bierbrüder“ vermuten. Diesmal nicht. Daher beauftragte Pfeiffer eine Gewalt-Gutachterin. Als auch sie zu dem Schluss kam, die Bedrohung sei ernst, rief Pfeiffer den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an. Der stellte sofort ein Stipendium zur Verfügung. „Das ist eine Art ausgleichende Gerechtigkeit“, sagt Pfeiffer. „Die Studentin hätte mit Angst und einer geringeren Lebensqualität leben müssen. Jetzt erhält sie eine Chance, wieder frei zu leben.“ Das Stipendium sei auch eine Art Belohnung für ihr Engagement in einem Bündnis gegen rechte Gewalt, das sie in Hannover leitete.

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