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Zwischen Baum und Bürger

Initiative wehrt sich per Bürgerbegehren gegen die Umgestaltung des Eimsbüttler Parks und das Fällen von 40 Bäumen  ■ Von Gernot Knödler

Das Verhältnis zwischen Bürger und Verwaltung ist bisweilen ein von Misstrauen geprägtes, besonders wenn Säugetiere und Bäume im Spiel sind. Ein Beispiel dafür ist die Reaktion einiger AnwohnerInnen auf die Absicht, den Eimsbüttler Park zu erneuern. Die Kommunikationsversuche der Behörden mit Teilen der AnwohnerInnenschaft sind gescheitert. Jetzt rollt ein Bürgerbegehren auf das Bezirksamt zu.

Der winzige Park rund um einen lang gestreckten Weiher an der Straße „Im Gehölz“ (Ring 2) dient sowohl den AnwohnerInnen als auch den Angestellten des benachbarten Beiersdorf-Werkes zur Erholung. Peter Zehetner von der Gartenbauabteilung bewertet ihn als „stark übernutzt“. Die Behörde hat deshalb den Landschaftsarchitekten Thomas Hartmann beauftragt, einen Plan zur Erneuerung des Parks zu entwerfen. Im Info-Container der Gartenbauabteilung war er wochenlang im Park einzusehen.

Hartmann schlug vor, 40 der knapp 200 Bäume zu fällen, vor allem, um mehr Licht auf den Boden fallen zu lassen und Gras, Kraut und Röhricht eine Chance zu geben. Viele Bäume behinderten sich mit ihren Kronen gegenseitig, so dass sich viel totes Holz bilde. Andere sollen Wiesen oder auch ästhetischen Kriterien weichen.

Der Bürgerinitiative sind diese Argumente suspekt. Sichtachsen brauche der kleine Park ebenso wenig wie eine zweite Liegewiese. Die Absicht, den bisher asphaltierten Rundweg zugunsten der JoggerInnen hälftig mit Grand und Pflaster zu versehen, befördere Stolperfallen. Mit dem Argument, das viele Laub lasse den Weiher umkippen, lasse sich jede Fällung rechtfertigen. Und Kronenkonkurrenz bei Bäumen sei das Normalste von der Welt.

Um die Veränderung des Parks zu verhindern, sammelte die Initiative 1400 Unterschriften, fürchtete dann aber, dass diese nicht ausreichen. „Wir glauben, um ernsthaft angehört zu werden, müssen wir ein Bürgerbegehren anstrengen“, sagt Barbara Witte von der Initiative. Ihr Misstrauen gegenüber der Verwaltung begründet sie mit schlechten Erfahrungen, die Zehetner wiederum mit Kommunikationsproblemen zwischen Bürgern und Behörden erklärt.

Im aktuellen Fall habe man sich alle Mühe gegeben, die Park-BesucherInnen zu informieren, sagt Zehetner. Viele wollten jedoch nicht zuhören. „Die Leute können sich nicht vorstellen, dass eine Baumfällung etwas Gutes für einen Park sein kann“, klagt der Gartenbauer.

Die negativen Reaktionen der Menschen bei geplanten Baumfälllungen schreibt er zum Teil auch sich und seinen Kollegen zu. „Wir haben früher um jeden Baum gekämpft“, sagt er. Inzwischen seien viele der vor 20, 30 Jahren gesetzten Bäumchen zu Riesen herangewachsen, deren Entfernung niemanden stören würde. „Sie werden nicht einen einzigen Baum vermissen“, verspricht Zehetner.

Architekt Hartmann wertet jetzt die Kommentare der BesucherInnen zu den Plänen aus. Anfang November wird er die neue Version im Kerngebietsausschuss vorstellen.

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