: Integration in Gefahr
Muslime in Deutschland sehen den inneren Frieden gefährdet. Gesellschaftliches Klima wird vergiftet
AACHEN epd ■ Vertreter der Muslime in Deutschland sind um den inneren Frieden besorgt. Die langjährigen Bemühungen um eine friedliche Integration des Islam und der Muslime in der bundesrepublikanischen Gesellschaft seien gefährdet, wenn ein „Generalverdacht“ gegen Araber und muslimische Studenten aufrechterhalten werde, erklärte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Nadeem Elyas, gestern in Eschweiler bei Aachen.
Nach seinen Angaben häufen sich Beschwerden über unverhältnismäßig hartes und entwürdigendes Vorgehen staatlicher Sicherheitsorgane gegen unbescholtene und „unauffällige“ Muslime. Frauen seien dabei am stärksten betroffen, so Elyas. „Wir befürchten, dass dadurch die seitens der Bundesregierung gesetzten Zeichen des Respekts und des Vertrauens in die muslimische Bevölkerung zunichte gemacht werden.“
Elyas rief die Muslime zu Friedensgebeten und zur Teilnahme an friedlichen Demonstrationen und Mahnwachen gegen Gewalt und Krieg auf. Die Friedensbotschaft dürfe dabei nicht durch Hass und Hetze gegen andere verfälscht werden. Auch der Rat der islamischen Gemeinden in Hamburg äußerte Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation der Gewalt. In der Rasterfahndung werde das Merkmal „islamische Religion“ zu einem Verdachtsmoment, so der Rat. Dies vergifte das gesellschaftliche Klima. Viele Menschen befürchteten, bereits durch den Umgang mit Muslimen ins Visier der Ermittlungsbehörden zu gelangen.
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