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BSE-Forscher blamieren sich völlig

Bitter für die Verbraucher: Britische Regierung untersucht vier Jahre lang aus Versehen Rinder- statt Schafsköpfe

BERLIN/BRÜSSEL taz ■ Eine groß angelegte Studie zur Klärung der Gefahr von BSE bei Schafen endete mit einer großen Blamage für die beteiligten Forscher. Und die Verbraucher bleiben dadurch weiter im Unklaren, wie groß die Gefahr der Gehirnschwamm-Seuche BSE bei Schafen wirklich ist. Gestern gab die britische Regierung nach der Auswertung von Gentests zu: Die Forscher suchten aus Versehen vier Jahre lang in verseuchten britischen Rinderhirnen nach Spuren von BSE – und fanden sie dann natürlich auch. Eigentlich dachten sie, es handelte sich um Proben aus fast 3.000 Schafhirnen.

Eine Sprecherin von EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne sagte der taz, die Schlamperei bei den britischen Tests sei unverantwortlich. Die Verbraucher seien nach den BSE-Meldungen der vergangenen Monate ohnehin verunsichert. Die EU-Kommission erinnerte daran, dass zwar in den 80er- und frühen 90er-Jahren Schafe in Großbritannien vereinzelt mit BSE-verseuchtem Tiermehl gefüttert worden seien. Bislang sei aber kein einziger Fall bekannt, wo sich der Rinderwahnsinn auf Schafe übertragen habe. Seit 1994 sei es in der EU verboten, Tiermehl an Wiederkäuer zu verfüttern. D. WEINGÄRTNER

wirtschaft und umwelt SEITE 9

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