: Großes Interesse an Nachhaltigkeit
Wochenrückblick Ökoaktien: Das Interesse der Analysten an Umweltaktien ist unvermindert stark. Das zeigen die zahlreichen Empfehlungen, die professionelle Anlagehäuser vergangene Woche veröffentlichten. Vorsicht beim Kurs-Gewinn-Verhältnis
von CHRISTOPH LÜTZENKIRCHEN
Mit Ökoaktien durch die Konjunkturflaute: Die Analysten von TradeCentre.de empfehlen, die Aktie des Aachener Mikro- und Optoelektronikherstellers Aixtron AG (WKN 506 620) bei starken Rückschlägen zu kaufen. Das Unternehmen bediene 57 Prozent des Weltmarktes in seinem Geschäftsfeld und gehöre fundamental zu den solidesten Papieren am Neuen Markt.
Die Experten von „Brokerworld-Online“ halten die Aktie der Plambeck Neue Energien AG (WKN 691 032) für aussichtsreich. Das Unternehmen setze auf die Nutzung natürlicher, erneuerbarer Energien mit Wind, Sonne und Biomasse. Plambeck wachse plangemäß. Für das vierte Quartal erwarten die Analysten einen kräftigen Anstieg des Ergebnisses, da der größte Teil der Windpark-Projekte dann realisiert werde. Ausgehend von einem erwarteten Umsatz in Höhe von 215 Millionen Euro errechnet Brokerworld-Online bei einem aktuellem Kurs von 17,00 Euro ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 (KGV am 18. Oktober: 26). Die Plambeck-Aktie wird für preiswerter erachtet als die der Konkurrenten. Langfristig orientierte Anleger sollten schwache Tage für Zukäufe nutzen, so Brokerworld-Online.
Der Oberbayrische Börsenbrief obb-online.de empfahl vergangene Woche den Kauf der Aktie der Bonner Solar World AG (WKN 510 840). Die gleichzeitige Präsenz in den drei Wachstumsmärkten Photovoltaik, Windenergie und Strom qualifiziere das Unternehmen vor anderen als Erfolg versprechende Anlage. Das Unternehmen baue seine gute Marktposition konsequent aus, hieß es. Erst vor wenigen Tagen habe SolarWorld beispielsweise seinen Anteil an dem schwedischen Solarmodulhersteller Gällivare um weitere 25 Prozent auf nunmehr 96,3 Prozent aufgestockt. Die Tochtergesellschaft SolarFactory GmbH solle in Freiberg Solar-Module produzieren. Die bayrischen Analysten errechnen für die SolarWorld-Aktie ein KGV von 15 bezogen auf das Jahr 2002, damit sei das Papier deutlich unterbewertet.
Zudem biete SolarWorld eine Dividendenrendite von 3 Prozent. Nach einem Tief im September bei 29 Euro notierte die Aktie der SolarWorld AG am 18. Oktober bei 38 Euro.
Das Börsenmagazin Aktien & Co. hält die Anteilscheine des norwegischen Herstellers von Windkraftanlagen Vestas Wind Systems AS (WKN 913 769) für aussichtsreich. Auf Grund der Wachstumschancen des Windkraftsektors wird Vestas ein anhaltender Erfolg zugetraut. Angesichts eines KGV von 30 sei die Aktie allerdings teuer bewertet und könne nur mit Einschränkung zum „Kaufen“ empfohlen werden.
Morgan Stanley Dean Witter aktualisierten ihr Rating für die Aktie der Transmeta Corp. (WKN 564 775). Als Reaktion auf einen Wechsel im Management veränderte sich die Einschätzung von „Kaufen“ auf „Neutral“. Transmeta stellt Energie sparende Computerchips her.
Die Analysten des Investmenthaus Dresdner Kleinwort Wasserstein stuften die Aktie des kanadischen Brennstoffzellenherstellers Ballard Power Systems (WKN 890 704) mit „Akkumulieren“ ein. Die Kursprognose wurde mit 33 Dollar angegeben (Kurs am 18. Oktober: 24,05 Dollar). Auch Wedbush Morgan äußerten sich zu Ballard und bekräftigten ihr Rating „Halten“.
Die amerikanische Konkurrenz zu Ballard Power, FuelCell Energy (WKN 884 382), sah das Investmenthaus Dresdner Kleinwort Wasserstein in einer ersten Beurteilung positiv und riet den Anlegern, zu kaufen. Die Analysten von Wedbush Morgan beurteilen die Branche offensichtlich skeptischer, sie stuften die Aktie von FuellCell Energy unverändert mit „Halten“ ein.
Dem Hersteller von Mikroturbinen Capstone Turbine (WKN 615 344) trauen die Wertpapierexperten des Investmenthauses Merrill Lynch zurzeit kein Kurswachstum zu, sie setzen die Einschätzung der Aktien von „Neutral/Akkumulieren“ auf „Neutral“ herunter.
Die amerikanische Firma Astropower Corp. (WKN 912 953) stellt Solarzellen her. Die Aussichten für diesen Markt und das Unternehmen beurteilen die Analysten des Investmenthauses Wedbush Morgan positiv, sie stuften die Aktie von Astropower deshalb mit dem Urteil „Kaufen“ ein.
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