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Samstags-Swutsch futsch?

■ Das Kinderhotel in der Neustadt ist zurzeit ohne Versicherungsschutz

Kinder haben und trotzdem Saturday Night Fever? Und dann noch bis 11 Uhr ausschlafen? Die evangelische Zions-Gemeinde in der Neustadt machte es möglich. Doch damit ist es seit vier Wochen vorläufig vorbei. Zwei Jahre lang konnten Eltern ihre Kinder in der Nacht von Samstag auf Sonntag vorübergehend abgeben. Die Kleinen kamen in das so genannte Kinderhotel und übernachteten in den Räumen des Kindertagesheims (KTH) der Zions-Gemeinde. Dort wurden sie von zwei Fachkräften bis zum späten Vormittag betreut. Die Eltern bezahlten lediglich einen Kostenbeitrag von 50 Mark. Jetzt gibt es ein Problem: „Das Angebot des Kinderhotels hat keinen Versicherungsschutz. Was am Wochenende passiert, gehört zur Freizeit“, erklärt Heyo Hüttmann von der zuständigen Unfallkasse der Freien Hansestadt Bremen. Als Angelika Rössel, Leiterin des KTH, das erfuhr, hat sie das Kinderhotel sofort geschlossen: „Ich bin froh, dass in den zwei Jahren nichts passiert ist. Dann wäre ich dran gewesen“, sagt sie.

Das Landesjugendamt steht dem Projekt prinzipiell positiv gegenüber und möchte dem Kinderhotel eine Betriebserlaubnis erteilen. „Unsere Juristen haben grünes Licht gegeben“, sagt Heidrun Ide, Sprecherin von Jugendsenatorin Hilde Adolf. Ein automatischer Versicherungsschutz ist damit allerdings nicht verbunden. Denn die Unfallkasse kann Hüttman zufolge keine Angebote versichern, die außerhalb der Regelzeiten stattfinden. Leiterin Rössel dachte hingegen bei Inbetriebnahme des Kinderhotels, dass alles in Ordnung wäre. Sie hatte eine Mitarbeiterin der Unfallkasse so verstanden, dass Versicherungsschutz bestehe.

Die Zions-Gemeinde muss nun selbst für die Versicherung sorgen. Und das wird Geld kosten. Ihr Pas-tor, Hans-Günter Sanders, lässt sich aber nicht unterkriegen: „Wir werden auch diese Nuss knacken. Das Kinderhotel wird weiterbestehen.“ Wie, ist ihm aber auch noch nicht klar. tg

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