Rolf Heißler kommt frei

Nach 18 Jahren Haft wird das Ex-RAF-Mitglied am Freitag auf Bewährung entlassen. Fünf Mitglieder sitzen noch

BERLIN taz ■ Rolf Heißler, früheres Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF), wird morgen nach 18 Jahren Haft auf Bewährung entlassen. Dies hat das Oberlandesgericht in Düsseldorf nach Angaben der Karlsruher Bundesanwaltschaft entschieden. Der 52-Jährige war 1982 wegen Mordes an zwei niederländischen Zollbeamten, schweren Raubes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt im rheinland-pfälzischen Frankenthal.

Nachdem er im Frühjahr 1971 gemeinsam mit drei Kumpanen „eine Bank enteignet“ hatte, wurde Heißler gefasst und zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Im März 1975 wurde er mit vier weiteren Genossen im Austausch gegen den verschleppten Berliner CDU-Chef Peter Lorenz freigepresst, anschließend verlor sich seine Spur in einem Ausbildungslager im Nahen Osten. Später kehrte er als einer der Wortführer der RAF in die Bundesrepublik zurück. Im Juni 1979 wurde Heißler erneut festgenommen. Bei der Polizeiaktion traf ihn ein Schuss in den Kopf, Heißler überlebte nur knapp.

Laut Bundesanwaltschaft sitzen derzeit noch fünf weitere frühere Mitglieder der RAF in deutschen Gefängnissen: Rolf-Clemens Wagner, Eva Haule, Birgit Hogefeld, Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar. Die Freiheitsstrafe von Adelheid Schulz ist derzeit wegen Haftunfähigkeit ausgesetzt. WG