: Washington warnt vor neuen Anschlägen
Cheney: „Mehr Opfer im Inland als bei US-Truppen möglich“. Tausende Postarbeiter zum Milzbrandtest
WASHINGTON afp/rtr ■ Angesichts immer neuer Fälle von Milzbrand in den USA hat die Regierung alle US-Bürger weltweit vor der Gefahr neuer Terroranschläge gewarnt. Erstmals müsse in den USA mit „mehr Opfern im Inland als unter den US-Truppen bei Auslandseinsätzen“ gerechnet werden, sagte US-Vizepräsident Dick Cheney am Dienstag. Zuvor waren in einer Post-Außenstelle des Weißen Hauses Milzbranderreger gefunden worden. Präsident Bush betonte nach deren Entdeckung: „Ich habe keinen Milzbrand.“ Das US-Außenministerium erklärte, trotz des geringen Risikos von Anschlägen mit Biowaffen könne die Möglichkeit weiterer Fälle nicht ausgeschlossen werden.
In New York sollen seit gestern Tausende Postangestellte auf Milzbrand getestet und möglicherweise behandelt werden. Der Chef des US-Postdienstes, John Potter, sagte in einem Fernsehinterview, die Post arbeite dabei eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um die rund 8.000 Postmitarbeiter in New York zu betreuen.
In Washington sind bereits zwei Postangestellte an Lungenmilzbrand gestorben; zwei weitere sind erkrankt. Ein dritter Milzbrandfall wurde bei einem Postangestellten in New Jersey festgestellt. Er arbeitete in einem Briefzentrum, von dem aus mit Milzbrand verseuchte Briefe nach New York und Washington versandt worden waren.
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