: Milzbrand: Mindestens zwei Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind zwei Pakete positiv auf Milzbrand getestet worden. 21 in der ganzen Stadt verteilte Pakete seien bereits am Montag in Neumünster gefunden worden, teilte Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD) gestern Abend in Kiel mit. Sie lagen unter anderem vor dem Rathaus und im Stadtwald von Neumünster und waren möglicherweise für eine Kunstaktion gehalten worden. Acht Menschen seien mit den Paketen enger in Berührung gekommen, bei ihnen wurden bisher keine Anzeichen einer Erkrankung festgestellt.
Eine Untersuchung durch das Landesveterinär-Untersuchungsamt sowie eine Gegenprobe im Nationalen Referenzlabor in Jena habe bei zwei Proben den Verdacht auf Anthrax bestätigt. Endgültige Sicherheit sollte noch gestern Abend eine molekularbiologische Untersuchung im Robert-Koch-Institut in Berlin bringen.
Die weißen Pakete mit einer Größe von bis zu 70 mal 70 Zentimetern ohne Aufschrift seien im ganzen Stadtgebiet verteilt gewesen, sagte Moser. Die Ermittler einer Polizei-Sonderkommission gingen Hinweisen nach, dass es noch weitere Pakete in Neumünster geben soll. Eines der Pakete war bereits geöffnet gefunden worden.
In den Paketen sei ein weißes Pulver gewesen, sagte Schleswig- Holsteins Landesveterinär Eckhart Best. Bei der Untersuchung von zwei der Proben seien Erreger gefunden worden. Dass es sich um Milzbrandspuren aus der Zeit der Gerbereien handeln könne, sei auszuschließen.
In Neumünster soll heute eine epidemiologische „Task Force“ des Robert-Koch-Instituts eintreffen und das Land bei dem weiteren Vorgehen beraten. Ärzte in Schleswig-Holstein wurden beauftragt, verstärkt auf unspezifische Erkrankungen, die wie ein grippaler Infekt aussehen könnten, zu achten.
In Schleswig-Holstein wurde eine Hotline eingerichtet, unter der Nummer 0431/1605870 sollen Bürger dort von 08.00 bis 22.00 Uhr Informationen erhalten. lno
Ausführliche Berichte siehe Seite 1 und Seite 6
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