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Mirows letzter Triumph

■ Mühlenberger Loch kann bebaut werden. Erste Teilfläche morgen fertig

Den kleinen Triumph nach jahrelangem Kampf gönnt Thomas Mirow sich noch zum Abschied. Morgen gibt der vormalige SPD-Wirtschaftssenator die erste Teilfläche dessen, was mal das Mühlenberger Loch war, zur Bebauung frei. In seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender der Realisierungsgesellschaft Finkenwerder (A380REA), einer Tarnfirma der Wirtschaftsbehörde zur Zerstörung des Süßwasserwatts, darf Mirow 11 Hektar Bauland an Airbus-Chef Hans-Joachim Gante übergeben.

Auf dieser nach einer Bauzeit von gut sieben Monaten fertiggestellten Teilfläche kann Airbus mit den ersten Bauten für den Riesen-Airbus A380 beginnen. Noch in diesem Jahr soll die Errichtung einer Sektions-Montagehalle für den projektierten Riesen-Jet in Angriff genommen werden, die 350 Meter lang und 120 Meter breit sein wird.

Derweil geht die Zuschüttung von insgesamt 140 Hektar der Elbbucht unvermindert weiter. Bis Sommer nächsten Jahres will die Stadt Hamburg das ehemalige Vogelschutzgebiet auf eigene Kosten von 1,3 Milliarden Mark als Bauland für den Flugzeug-Konzern herrichten. Der hat dafür die Schaffung von möglicherweise 2000 Arbeitsplätzen vage in Aussicht gestellt.

Als Ersatz sollen ökologische Ausgleichsflächen am Unterlauf der Elbe geschaffen werden. Da deren Sinn umstritten ist, haben Naturschutzverbände einen vorläufigen Baustopp für eines dieser Gebiete, die Haseldorfer Marsch, erwirkt. Nach ihrer Ansicht müssten deshalb auch die Bauarbeiten im Mühlenberger Loch unterbrochen werden. Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig steht noch aus. smv

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