piwik no script img

Impfen gegen die Angst

Weitere Milzbrandsporen in den USA gefunden. Regierung beginnt mit Impfung gegen Pocken

WASHINGTON rtr/afp/dpa ■ Nach der Serie von Milzbrandinfektionen haben die USA mit Pockenimpfungen begonnen. Sie würden zunächst bei medizinischem Fachpersonal vorgenommen. Dieses müsse im Ernstfall die Untersuchungen und Isolierung des Erregers vornehmen und die Quarantäne verhängen, teilten die Zentren für Seuchenkontrolle und Prävention (CDC) am Sonntag mit. Sie bekräftigten, dass es keinerlei Anzeichen für einen Ausbruch der Seuche gebe. Pocken können jedoch genauso wie Milzbrand als B-Waffe eingesetzt werden.

Zudem würden Ärzte und Pflegepersonal in Schnellprogrammen über die seit Jahrzehnten ausgestorbene Krankheit informiert. Den CDC zufolge ist kein Impfprogramm für die Bevölkerung vorgesehen.

Weitere Milzbrandsporen wurden in einer dritten Poststelle in New Jersey sowie im Postraum eines Veteranenzentrums und in der Poststelle des Verteidigungsministeriums in Washington gefunden. Ein Videoband, das Moderator Tom Brokaw vom Fernsehsender NBC Anfang Oktober an das New Yorker Bürgermeisteramt geschickt hatte, war ebenfalls verseucht. Brakow hatte einen von mehreren in den USA verschickten Anthraxbriefen erhalten. Die Behörden sprachen von einem weiteren Fall von Kreuzkontaminierung, bei der die Bakterien von einem verseuchten Brief auf den anderen weitergelangen. Am Samstag war der 17. Milzbrandfall bei einer Mitarbeiterin Brokaws betätigt worden. Sie erkrankte an Hautmilzbrand.

Der Chef des Bundeskriminalamtes FBI rief unterdessen die Bevölkerung zu Mithilfe bei den bisher erfolglosen Ermittlungen auf.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen