: Zu viele Menschen
Der UNO-Weltbevölkerungsbericht 2001 zeichnet ein erschreckendes Bild der zukünftigen Entwicklung von Ressourcen und Artenvielfalt
LONDON rtr ■ Der zunehmende Ressourcenabbau einer wachsenden Weltbevölkerung stellt nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UNO) eine ernste Gefahr für die Erde dar. Es muss schnellstens gehandelt werden, um eine Katastrophe zu verhindern, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten UNO-Weltbevölkerungsbericht 2001.
Die Weltbevölkerung, die sich in den vergangenen 40 Jahren auf 6,1 Milliarden verdoppelt hat, werde in den kommenden 50 Jahren voraussichtlich auf 9,3 Milliarden ansteigen. Davon würden 4,2 Milliarden in Enzwicklungsländern mit ohnehin knappen Ressourcen leben. Schon heute seien die Wasserreserven in diesen Ländern unzureichend und in hohem Maße verschmutzt. Nach Einschätzung der UNO werden die Trinkwasservorräte in den nächsten Jahren erheblich zurückgehen. Derzeit würden jährlich 54 Prozent des verfügbaren Trinkwassers verbraucht, zwei Drittel davon für die Landwirtschaft. Wenn der Konsum in den Entwicklungsländern sich dem der Industrieländer annähere, müsse mit einem Anstieg auf 90 Prozent gerechnet werden. Um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren, müsse die Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden, hieß es weiter. Die Globalisierung des Handels habe zwar den Wohlstand zwar insgesamt erhöht, zwinge aber zugleich die Ärmsten der Welt, Raubbau an der Natur zu betreiben, um ihr Überleben zu sichern. Die Folge seien unter anderem Klimaveränderungen, das Ansteigen der Meeresspiegel und eine Bedrohung für die Artenvielfalt. Anlass zu etwas Hoffnung gebe allerdings die Tatsache, dass Frauen in aller Welt sich immer mehr mit dem Thema Familienplanung auseinander setzten, sagte Herausgeber Marshall. Das löse zwar nicht die akuten Probleme, ein verlangsamtes Bevölkerungswachstum gebe jedoch den Regierungen mehr Handlungsmöglichkeiten.
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